Die Stadtverwaltung hatte die Gewerbehalle bereits gegen Ende der Fluchtbewegungen in den Jahren 2015/2016 angemietet und vorbereitet. Sie musste damals aber dort keine Menschen unterbringen. Seither dient die Halle als Lagerfläche. Jetzt wird die Gewerbehalle bis Weihnachten hergerichtet und mit Raumtrennern ausgestattet. Auf dem Gelände werden mehrere Sanitärcontainer (Duschen und Toiletten) aufgestellt. Das Notquartier wird Platz für 150 bis 200 Menschen bieten.
„Der Winter stellt uns vor besondere Herausforderungen“, beschreibt Sozialdezernentin Carolin Krause die aktuelle Situation. „Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass in den kommenden Wochen und Monaten mehr Menschen bei uns Zuflucht suchen werden – nicht nur aus der Ukraine.“ Die städtischen Unterkünfte sind aktuell fast vollständig belegt, zudem weist die Bezirksregierung Arnsberg der Stadt Bonn zwischenzeitlich wieder geflüchtete Menschen zu. Um hierfür gewappnet zu sein, wird die Stadtverwaltung die Gewerbehalle in Beuel in eine Notfallschlafstelle umwandeln. „Dort werden in kalten Nächten auch obdachlose Personen unterkommen können“, so die Sozialdezernentin weiter.
Neben der Einrichtung des Notquartiers in Beuel arbeitet die Stadtverwaltung weiter aktiv an der Akquise und Herrichtung zusätzlicher Gebäude, um Geflüchtete unterbringen zu können. Die bisherige Polizeiwache in Bad Godesberg, Zeppelinstraße 1 soll zu einer weiteren, städtischen Unterkunft werden. Ab Januar 2023 werden dort rund 60 Plätze zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus werden zwei weitere Wohn-Containeranlagen im Stadtgebiet geplant. Die Anlage in der Straße „Am Herz-Jesu-Kloster“ in Pützchen/Bechlinghoven (Stadtbezirk Beuel) mit 84 Plätzen wird voraussichtlich im Frühjahr 2023 fertiggestellt. Eine weitere Anlage wird „In der Raste“ in Dottendorf geplant.
Aktuelle Zahlen
Mit Stand 16.12.2022 sind 2.979 Geflüchtete durch die Stadtverwaltung untergebracht, davon 1.644 aus der Ukraine. Hinzu kommen 512 Menschen ohne Wohnung in städtischer Unterbringung. Von den ukrainischen Geflüchteten sind 980 in städtischen Unterkünften, 339 in Wohnungen, 195 in Hotels und 130 privat vermittelt.