Nach der aktuell laufenden Kanalsanierung und der zum Winter folgenden Sanierung der Straßendecke wird die neue Verkehrsführung zwischen Koblenzer Tor und Bundeskanzlerplatz im Frühjahr 2025 markiert und beschildert werden. Künftig wird es zwischen Koblenzer Tor und Weberstraße neben je einer Kfz-Spur einen sicheren, baulichen abgetrennten Radstreifen (Protected Bike Lane) geben. Zwischen Weberstraße und Bundeskanzlerplatz wird der Radstreifen auf das Mindestmaß von zwei Metern festgelegt und nicht mehr baulich abgetrennt. Stattdessen ist in diesem Abschnitt je Fahrtrichtung jeweils eine breitere Fahrspur für den Kfz-Verkehr sowie mehr Platz für den Wirtschaftsverkehr vorgesehen.
„Mit den Erkenntnissen aus dem dreimonatigen Test und aus dem umfassenden begleitenden Dialog haben wir einen Kompromiss entwickelt, der die Belange aller Verkehrsteilnehmenden berücksichtigt. Zum einen wird das Radfahren auf der Adenauerallee deutlich sicherer. Zum anderen berücksichtigen wir stärker die Bedürfnisse des Kfz- und Wirtschaftsverkehrs. Ich freue mich, dass die Politik dem Kompromiss folgen konnte“, freut sich Oberbürgermeisterin Katja Dörner über den Beschluss des Rates.
Mit der Neuaufteilung der Adenauerallee wird die Zahl der geplanten Ladezonen unter Einbeziehung der Seitenstraßen von 11 auf 20 erhöht. Diese Stellplätze sind wochentags zwischen 8 und 18 Uhr für den Lade- und Lieferverkehr sowie Handwerker und Pflegedienste mit Handwerkerparkausweis reserviert. Außerhalb dieser Zeiten bieten sie Anwohnenden Platz, um ihre Fahrzeuge abzustellen. Ebenfalls Teil des Beschlusses sind Prüfaufträge für weitere Abbiegemöglichkeiten und Querungen der Adenauerallee, beispielsweise eine Ampel auf Höhe des Juridicums.
Hintergrund
Sowohl Abwasserkanal und Entwässerungsanlagen als auch die Fahrbahn der Adenauerallee – zwischen Koblenzer Tor und Bundeskanzlerplatz - befinden sich in einem sehr schlechten Zustand. Die Sanierung hat Anfang Juni 2024 begonnen. Im Anschluss soll der Straßenraum neu aufgeteilt werden, sodass die Adenauerallee für alle Verkehrsteilnehmenden im Auto, zu Fuß und auf dem Rad sicher ist.
Der Rat der Stadt Bonn beauftragte im August 2023 die Stadtverwaltung, die von ihr vorgeschlagene künftige Verkehrsaufteilung für drei Monate zu testen, die Auswirkungen auf den Kfz-Verkehr zu untersuchen und Erkenntnisse über die Leistungsfähigkeit der Einspurigkeit für Kraftfahrzeuge zu liefern. Der dreimonatige Versuch fand von Anfang März bis Ende Mai 2024 statt und wurde von zahlreichen Informations- und Dialogformaten begleitet. Die Auswertung des Versuchs zeigte, dass der Kfz-Verkehr auf der Adenauerallee auch einspurig abgewickelt werden kann.