Im Mittelpunkt des Austausches standen Fragen der Zusammenarbeit der Stadt Bonn mit dem in Bonn ansässigen UN-Klimasekretariat (UNFCCC), die wichtige Rolle von Städten und Regionen bei der Bewältigung der Klimakrise sowie das Engagement der Stadt Bonn im Bereich Klimaschutz und Klimafolgenanpassung.
OB Dörner: „Die Folgen der globalen Klimakrise bekommen Menschen weltweit – auch hier in Bonn – immer stärker zu spüren. Deshalb ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam – Bund, Länder und Kommunen – unseren Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise leisten. Mit unserem Klimaplan setzen wir in Bonn hierfür ein starkes Zeichen. Ein wichtiges Anliegen ist es auch, die Städte und Gemeinden stärker als bisher in die internationalen Klimaverhandlungen einzubeziehen. Auch hierüber habe ich mit Simon Stiell gesprochen.“
Simon Stiell wurde am 15. August 2022 von UN-Generalsekretär Antonio Guterres als Nachfolger von Patricia Espinosa zum Exekutivsekretär des Klimasekretariates der Vereinten Nationen ernannt. Von 2013 bis 2022 war Stiell Minister in der Regierung des karibischen Inselstaates Grenada und unter anderem für die Themen Klima und Umwelt zuständig. Zuvor hatte er führende Positionen im Technologiesektor inne.
Klimasekretariat der Vereinten Nationen (UNFCCC)
Die rund 450 Mitarbeiter*innen des UN-Klimasekretariats in Bonn arbeiten auf das im Rahmenübereinkommen festgelegte Ziel hin, die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre auf einem Niveau zu halten, auf dem eine gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems verhindert wird. Unter anderem unterstützen sie die Verhandlungen zum Klimawandel und die Umsetzung des Kyoto-Protokolls und des Pariser Klimaabkommens, organisieren Konferenzen und analysieren und überprüfen die von den Vertragsparteien vorgelegten Informationen und Daten zum Klimawandel. Weitere Informationen: www.unfccc.int (Öffnet in einem neuen Tab).
Bonn – Deutsche Stadt der Vereinten Nationen
Die Vereinten Nationen haben seit 1951 Büros in Bonn. Der Grundstein für die Entwicklung Bonns zur deutschen Stadt der Vereinten Nationen wurde 1996 mit der Ansiedlung des Freiwilligenprogramms (UNV) gelegt; wenig später folgte das Klimasekretariat (UNFCCC). Heute ist die UNO in Bonn mit rund 25 Einrichtungen und etwa 1000 Mitarbeitenden vertreten und zum Zentrum für Nachhaltigkeit innerhalb der Vereinten Nationen geworden, umgeben von einem wachsenden Netzwerk staatlicher, wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure. Neben Bundesbehörden und deutschen Einrichtungen der Entwicklungszusammenarbeit haben auch zahlreiche Wissenschaftsinstitutionen, Unternehmen und etwa 150 internationale und international tätige Nichtregierungsorganisationen in Bonn ihren Sitz. www.bonn.de/uno-stadt
Oberbürgermeisterin Katja Dörner ist als Repräsentatin für Klimaschutz im Vorstand des internationalen Städtenetzwerks für Nachhaltigkeit "ICLEI" eine Stimmführerin für kommunale Vertreter*innen im Klimarahmenprozess. Die offizielle Einbindung von Städten und subnationalen Geietskörperschaften in den Klimarahmenprozess erfolgt über die Beobachtergruppe für Städte und Gemeinden (LGMA), die von ICLEI koordiniert wird.
Die Stadt Bonn ist seit dem Jahr 2000 engagiertes Mitglied bei ICLEI. Als Teil des internationalen Städteverbunds arbeitet die Stadt daran, die Themen der nachhaltigen Urbanisierung sowie die Notwendigkeit der effektiven Koordination von Klimaschutzmaßnahmen zwischen Regierungsebenen in den Klimarahmenprozess zu tragen. Teil dieser Bestrebungen ist die jährlich in Bonn veranstaltete "Daring Cities"-Konferenz als Initiative für kommunale Führungskräfte aus der ganzen Welt, um der Klimakrise auf kommunaler Ebene zu begegnen.