Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung des Vereins ProBeethovenhalle und der Bundesstadt Bonn
Das Große Foyer der Beethovenhalle von 1959 wurde bewusst als einer der Orte für das Gedenken an Beethoven in Bonn gestaltet. Vor diesem Hintergrund ist auch die Aufstellung der Bronzehohlguss-Plastik des französischen Bildhauers Émile-Antoine Bourdelle (1861-1929), die den Kopf Ludwig van Beethovens zeigt und ein Geschenk der Republik Frankreich an die Stadt Bonn darstellt, zu sehen. Die Plastik wurde anlässlich des ersten deutsch-französischen Kulturabkommens vom 23. Oktober 1954 (unterzeichnet von Konrad Adenauer und dem französischen Premierminister Pierre Mendès France sowie Bildungsminister Jean Berthoin) überreicht.
Verein ProBeethovenhalle finanziert Restaurierung und Rückführung
Während der Sanierung der Beethovenhalle hatte das Beethoven-Haus Bonn die Büste in Verwahrung genommen und im Kammermusiksaal aufgestellt, so dass sie auf der Baustelle keinen Risiken ausgesetzt war und Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt zugänglich blieb. Nun ist die Beethoven-Büste wieder an ihrem angestammten Platz in der Beethovenhalle. Damit wird ein weiterer Schritt zur Fertigstellung der Halle sichtbar.
Am Mittwoch, 9. April, enthüllte Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner zusammen mit Dr. Matthieu Osmont, Leiter des Institut français Bonn, und Renate Hendricks, Vorsitzende des Vereins ProBeethovenhalle, Beethovens Abbild im großen Foyer – 65 Jahre, nachdem sie dort ihren festen Platz gefunden hatte. Der Verein ProBeethovenhalle hat die Restaurierung und Rückführung der Büste über Spenden finanziert.
„Bonn ist als Geburtsstadt von Ludwig van Beethoven nicht nur ein Ort von historischer Bedeutung, sondern auch ein Symbol für die Verbindung von Musik, Kultur und Geschichte und nicht zuletzt als Ort der Demokratie für die deutsch-französische Freundschaft“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Ich freue mich daher sehr, dass wir dank des großen Engagements des Vereins ProBeethovenhalle die Beethoven-Büste wieder an ihrem angestammten Platz willkommen heißen können. Der heutige Tag symbolisiert auch einen weiteren Fortschritt auf dem Weg zur Fertigstellung der Beethovenhalle. Herzlichen Dank an alle, die zu dieser Rückführung beigetragen haben!“
Renate Hendricks freute sich ebenfalls über die Rückkehr des Kunstwerks in die Beethovenhalle: Die Büste sei nicht nur ein Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft, sondern gibt dem Standort Beethovenhalle ein zusätzliches Beethoven-Profil. „Für unseren Verein ist es ein großes Anliegen, die Instandsetzung der denkmalgeschützten Beethovenhalle zu unterstützen. Manchmal ist es die Kunst im Bau, welche innerhalb eines Großprojekts ein besonderes Augenmerk erfordert – so wie die Restaurierung und Rückkehr von Kunstwerken. Für diese Objekte bedarf es immer einer besonderen Sorgfalt im Umgang und auch der Bereitstellung der entsprechenden Mittel, die der Verein gerne aufgebracht hat.“
„Wie Sie wissen, hegte Bourdelle eine tiefe Leidenschaft für Beethoven, den er während seiner Karriere immer wieder in verschiedenen Büsten verewigte. Es ist daher eine besondere Freude, heute dieses Werk von Bourdelle zu sehen, das so treu seiner Leidenschaft für Beethoven entspricht und gleichzeitig ein Symbol für die Verbindung zwischen zwei großen französischen und deutschen Künstlern darstellt“, betonte Dr. Matthieu Osmont. „Die heutige Veranstaltung zeigt uns, dass ihr Werk über ihre jeweiligen Epochen hinaus lebendig bleibt. Die Büste ist nicht nur eine Hommage an Beethoven, sondern auch ein Zeichen für die starken Verbindungen zwischen Bonn und Frankreich, die sowohl historisch als auch gegenwärtig bestehen."
Über die Beethoven-Büste
Bildhauer Bourdelle schuf die Beethovenbüste um 1902. Zum ersten deutsch-französischen Kulturabkommen Anfang der 1950er-Jahre kam die Bronzebüste als Geschenk Frankreichs nach Bonn. Vor Eröffnung der Beethovenhalle am 8. September 1959 wurde sie im Großen Foyer vor dem Wandbild von Joseph Faßbender aufgestellt. Am Sockel der Büste befinden sich die Inschriften „Moi je suis Bacchus qui pressure pour les hommes le nectar délicieux“ (Ich bin Bacchus, der den Menschen den köstlichen Nektar keltert) und „Paroles de Van Beethoven“ (Worte van Beethovens).
Den Blick hält Beethoven auf den Grundstein der Beethovenhalle gerichtet, in dem sich Erde aus dem Grab von Beethoven aus Wien befindet. In der Inschrift des Grundsteins steht der weltumspannende Satz aus der 9. Sinfonie „Alle Menschen werden Brüder.“
Den Verantwortlichen des Baus der Beethovenhalle war es wichtig, dass die Halle zu einem Zentrum der „Pflege Beethovenscher Musik“ werden sollte und zu einem „Sinnbild und Sammelpunkt aller Bemühungen um kulturelle Brüderlichkeit und Gemeinschaft“. Umso schöner ist es, dass das Staatsgeschenk der Bourdelle-Büste an die Stadt Bonn als erstes Zeichen zur Vorbereitung der deutsch-französischen-Freundschaft gesehen werden kann. Diese ist heute genauso wichtig für Deutschland und Europa wie vor 75 Jahren.
Seit 2016 war die Beethoven-Büste Bourdelles als Leihgabe im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses aufgestellt und unter anderem Bestandteil der Sonderausstellung „BTHVN – Ausblick auf das Jubiläumsjahr 2020“. Direktor Malte Boecker, Geschäftsführender Vorstand des Beethoven-Haus Bonn, und Kustodin Dr. Julia Ronge begrüßen die Rückführung der bedeutenden Beethoven-Büste an ihren Ursprungsort.
Sachstand Sanierung Beethovenhalle
Anlässlich der Rückführung der Beethoven-Büste berichtete Steffen Göbel, Projektleiter für die Sanierung der Beethovenhalle, kurz zum Sachstand der aktuellen Arbeiten, welche gemäß Kosten- und Terminplan laufen. Bis zu den Sommerferien 2025 sollen alle Kunstwerke und Ausstattungsstücke wie Stühle und Möbel fertig eingebaut sein. Am 1. September 2025 wird die fertiggestellte Beethovenhalle an den Nutzer, die Bonn Conference Center Management GmbH, für den Probebetrieb übergeben. Das Eröffnungskonzert mit dem Beethoven-Orchester Bonn wird am 16. Dezember 2025 stattfinden.