Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner unterstreicht die Bedeutung des Waldbrandmoduls für die innereuropäische Solidarität: „Der Europäische Katastrophenschutzmechanismus ist eine wegweisende Einrichtung, um aktuellen Herausforderungen in Europa gemeinsam zu begegnen. Ich bin stolz auf unsere Bonner Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, die mit dem Waldbrandmodul im Krisenfall unsere europäischen Nachbarn unterstützen. Ich wünsche ihnen eine lehrreiche Übung in Portugal, die sie noch besser auf den Einsatzfall vorbereitet, und eine gesunde Heimkehr."
Die auf die Bekämpfung von Vegetationsbränden spezialisierte Einheit des Landes Nordrhein-Westfalen war bereits in den vergangenen beiden Jahren in Griechenland (2021) und Frankreich (2022) im Einsatz und hat dort gemeinsam mit anderen europäischen Einheiten die örtlichen Einsatzkräfte bei der Bekämpfung von großen Waldbränden unterstützt.
Im Europäischen Katastrophenschutzmechanismus werden die von den Mitgliedsländern gemeldeten Einheiten zur Bewältigung von Katastrophenereignissen durch die Europäische Kommission zertifiziert. Das Zertifizierungsverfahren für das bislang einzige deutsche Waldbrandmodul soll mit der anstehenden Feldübung in Portugal abgeschlossen werden.
Die Übung findet in der Region Abrantes, nordöstlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, vom 3. bis 5. Mai statt. Dabei müssen unterschiedliche europäische Waldbrandeinheiten ihr Können unter realistischen Bedingungen unter Beweis stellen. Das Waldbrandmodul aus Deutschland muss für drei volle Tage den autarken Betrieb des Feldcamps sicherstellen und rund um die Uhr bereit sein, um Brände zu bekämpfen und unvorhergesehene Herausforderungen zu lösen. Zudem wird von den Prüfern ein genauer Blick auf die Logistik rund um das Feldcamp, die Führung des Moduls und die Interaktion mit anderen lokalen und internationalen Einheiten geworfen.
Die Einsatzkräfte des deutschen Waldbrandmoduls gliedern sich in haupt- und ehrenamtliche Feuerwehrkräfte, zwei Fachberater der auf Naturkatastrophen spezialisierten, nichtstaatlichen Hilfsorganisation @fire sowie vier Kräfte des Bonner Ortsverbandes der Johanniter Unfallhilfe, die sich um die Verpflegung des Waldbrandmoduls kümmert.
Die Einheit stellt ein Pilotprojekt dar, mit dem Erfahrungen, die in anderen EU-Ländern bereits mit den Modulen gewonnen wurden, auf Feuerwehren in Deutschland übertragen werden sollen.