Ziel der Konferenz mit dem Titel "Building Bridges between Cities in Europe and Worldwide - Joining Hands for Localising the SDGs" ist es, sich fachlich auszutauschen, gemeinsam Projektideen zur lokalen Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) zu diskutieren und eine weitere Vernetzung zwischen den Partnerstädten zu initiieren. Im Vordergrund steht dabei der persönliche Austausch zwischen den Partnerstädten und der Stadt Bonn, der in den vergangenen zweieinhalb Jahren durch die Pandemie stark eingeschränkt war. Die Konferenz soll dieser Zusammenarbeit und den Städtepartnerschaften neue Impulse geben.
Mit dabei sind Vertreterinnen und Vertreter aus den Bonner Projektpartnerstädten Buchara (Usbekistan), Cape Coast (Ghana) und La Paz (Bolivien) sowie aus den Partnerstädten des Stadtbezirks Bonn, Oxford (Großbritannien) und Oppeln (Polen). Außerdem ist die Stadt Ramallah (Palästina) dabei, mit der Bonn seit mehreren Jahren kooperiert; zudem beteiligen sich die verschiedenen Partnerschaftsvereine an der Konferenz.
Bürgermeisterin Dr. Ursula Sautter eröffnete die Konferenz am Vormittag im Alten Rathaus. Im weiteren Programm stellt die Weiterbildungsakademie der Vereinten Nationen, das in Bonn ansässige United Nations Systems Staff College, die Agenda 2030 mit den nachhaltigen Entwicklungszielen und das Engagement der in Bonn beheimateten UN-Organisationen für die Erreichung dieser Ziele vor. Bei der Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung nehmen die Städte und Kommunen weltweit eine zentrale Rolle ein.
In den drei Konferenztagen werden die Partnerstädte daher vorstellen, wie in ihren Städten die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele angegangen wird. So wird die Vertreterin aus der polnischen Stadt Oppeln ihre Ansätze zu Demokratisierung und Bürgerbeteiligung präsentieren, die Planungsdezernentin aus La Paz wird darüber berichten, wie Nachhaltigkeitsberichterstattung in Paz gemacht wird. Der Vertreter aus Oxford stellt unter anderem die Anstrengungen der Stadt Oxford für eine saubere grüne Energieversorgung vor. Weitere Themen rund um die nachhaltigen Entwicklungsziele, die im Rahmen der Konferenz behandelt werden, sind Inklusion und Kultur, Klimaneutralität und Katastrophenschutz.
Dienstagnachmittag steht ein Rundgang zu Bonner Nachhaltigkeitsorten auf dem Programm. Gemeinsam besuchen die Teilnehmenden dabei die Bonner Energieagentur, den Garten der Bildung am Haus der Bildung, das studio bnx des Bonner Stadtmuseums und die 17-Ziele-Zone in der Friedrichstrasse. Als öffentliches Event der Konferenz gibt es am 27. September um 20 Uhr ein SDG-Pubquiz in englischer Sprache im John Barleycorn, Heerstraße 52, in der Bonner Altstadt.
Die Finanzierung der Konferenz erfolgt durch Fördermittel der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Hintergrund: Bonn und die Agenda 2030 der Vereinten Nationen
Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 Ziele (SDGs) für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung gesetzt. Auch Städten und Gemeinden kommt eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung der Agenda 2030 zu. Laut einer OECD-Studie können 65 Prozent aller Unterziele der 17 SDGs ohne Beteiligung der Städte nicht erreicht werden.
Die Stadt Bonn hat sich als eine der ersten deutschen Städte im Februar 2016 der Musterresolution „Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ des Deutschen Städtetages und der deutschen Sektion des Rates der Gemeinden und Regionen Europas angeschlossen.
Als eine von 15 Pilotkommunen in NRW hat Bonn im Zeitraum von 2016 bis 2022 an zwei Phasen des Projekts „Global Nachhaltige Kommune in NRW“ teilgenommen. Im Rahmen dieses Projekts hat die Stadt Bonn ihre erste Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet, die 2019 vom Rat verabschiedet wurde und 2022 einen Nachhaltigkeitsbericht nach dem Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune erstellt.