Das Restaurierungs- und Sanierungskonzept sieht aufwendige Arbeiten vor. Das Mauerwerk muss repariert, die Fugen erneuert werden. Die Dachkonstruktion wird saniert, bis dato nicht vorhandene Revisionsgänge eingebaut und die Dachfläche neu gedeckt. So kann das Dach in Zukunft regelmäßig auf undichte Stellen oder Schädlinge überprüft werden. Außerdem werden die Fassade aus Naturstein und der Turm saniert. Durch einen zusätzlichen Umbau entsteht ein barrierefreier Zugang. Die Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten kosten insgesamt rund 7,6 Millionen Euro.
Erste Schäden an der Kapelle wurden im März 2017 begutachtet. Durch eine undichte Stelle im Dach ist Wasser in die Kapelle eingedrungen. Später wurden holzschädliche Pilze gefunden. Die Stadt beauftragte deswegen ein auf denkmalpflegerische Instandsetzung spezialisierte Architekturbüro, welches die Restaurierung der Kapelle plant und ausführen soll.
Aufgrund des Zustandes musste die Stadt Bonn aber sofort reagieren: Es wurden Gerüste aufgebaut, um das Dach zu sichern und ein weiteres Durchfeuchten sowie die Verbreitung des Holzpilzes zu verhindern. Die Kapelle musste gesperrt werden. Eine temporäre Trauerhalle ersetzte sie.
Eine abschließende Untersuchung des Denkmals zeigte einen desolaten Zustand: beschädigte Dächer, Schädlingsbefall, schadhaftes Portal und Mauerwerk, kaputte Fugen.
Kapelle wurde 1913 erbaut
Der Nordfriedhof in der Kölnstraße ist mit 27 Hektar Gesamtfläche der größte Friedhof der Stadt Bonn. Das gesamte Areal steht unter Denkmalschutz, einschließlich der Kapelle und des Verwaltungsgebäudes.
Die Kapelle wurde 1913 als einschiffige, neoromanische Kapelle mit Apsis, zwei Seitenschiffen und einem aufwändig gestalteten Eingangsportal aus rheinischen Tuffen, Sandstein und Basalt erbaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark beschädigt, in den 1950ern wiederaufgebaut und in den 1960er Jahren um einen eingeschossigen Apsis-Anbau zur Leichenaufbewahrung erweitert. Seit 1984 ist die Kapelle ein eingetragenes Baudenkmal der Stadt Bonn.