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Bundesstadt Bonn

SWB stellen Bundesnetzagentur Pläne für H2-Anschluss vor

Die Stadtwerke Bonn (SWB) arbeiten intensiv daran, ihre beiden Heizkraftwerke (HKW) ans Wasserstoff-Kernnetz anzuschließen. Ihre Ideen dazu präsentierten die Projektbeteiligten jetzt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur (BNA), und seinem Team persönlich.

Dies ist eine Pressemitteilung der Stadtwerke Bonn

Da sich die aktuellen Planungen auf bestehende Leitungen konzentrieren, ist klar, dass das H2-Kernnetz nicht direkt, aber dennoch recht nah, an der Bundesstadt entlanglaufen wird. „Eine rechtzeitige Anbindung unserer Kraftwerke HKW Nord und Heizwerk Süd ist aber eine unverzichtbare Säule, um die für 2035 beschlossene Klimaneutralität in unserer Stadt zu erreichen“, betonte Olaf Hermes, Konzerngeschäftsführer der Stadtwerke Bonn und Geschäftsführer von SWB Energie und Wasser. Zugleich wies er darauf hin, dass die Stadtwerke mit den beiden Anlagen auch bundespolitische Gesetze auf dem Weg zur Dekarbonisierung erfüllen müssen. 

Anbindung links- wie rechtsrheinisch möglich

Konkret geht es also um die Frage, wie die vorgelagerte Struktur – also die Strecke, die das geplante Kernnetz mit HKW Nord und Heizwerk Süd von SWB Energie und Wasser verbinden soll – geschaffen werden kann. „Wir haben gemeinsam mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg verschiedene Modelle für einen linksrheinischen oder einen rechtsrheinischen Verlauf erarbeitet und diese mit der Bundesnetzagentur besprochen“, so Olaf Hermes. 

Das Ziel der SWB ist für den Konzernchef klar: „Sobald die ersten Moleküle durch das Kernnetz fließen, sollen auch unsere Kraftwerke mit Wasserstoff aus der Leitung versorgt werden.“ Dass das mit den vorhandenen Strukturen durchaus machbar ist, bescheinigt Professorin Dr. Tanja Clees von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in einer Kurz-Studie, die der Bundesnetzagentur gemeinsam vorgelegt wurde. „Ein Anschluss ist auch techno-ökonomisch darstellbar“, sagte die Wissenschaftlerin, die unter anderem zur Sektorenkopplung mit Wasserstoff forscht.    

SWB fordern Planungssicherheit

Im nächsten Schritt werden die SWB den Kontakt zu Kernnetzbetreibern und zum NRW-Wirtschaftsministerium vertiefen. „Die Energiebranche geht ihren Weg, aber wir fordern Planungssicherheit“, erklärte Olaf Hermes. Des Weiteren will man Gespräche mit potenziellen Großkunden aufnehmen, um künftige H2-Bedarfe abzuklären.

Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller würdigte, wie intensiv sich die SWB bereits der Thematik gewidmet haben: „Die heute präsentierten Vorschläge sind sehr interessant.“ Gleichzeitig ermunterte er: „Das Wasserstoff-Kernnetz steht. Es braucht Innovatoren, damit der Wasserstoff auch zeitnah dort ankommt, wo er gebraucht wird." Aus seiner Sicht sind die Stadtwerke in Sachen Anbindung ans Wasserstoff-Kernnetz schon mit guten Ideen unterwegs.

Hintergrund

Das Wasserstoff-Kernnetz soll die bedeutendsten Regionen für Wasserstoffverbrauch und -erzeugung in Deutschland miteinander verknüpfen. Dadurch können zentrale Standorte wie große Industrieanlagen, Speicher, Kraftwerke und Importkorridore integriert werden. Es ist geplant, dass die neu geschaffenen Wasserstoffinfrastrukturen bis 2032 in Betrieb gehen sollen. Mit einer Gesamtlänge von 9040 Kilometern wird das Netz alle 16 Bundesländer miteinander verbinden.