Auf der Tagesordnung der zweitägigen Sitzung, die in den Räumen der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) stattfindet, stehen aktuelle Themen der deutschen und internationalen Nachhaltigkeitspolitik. Ein besonderer Fokus liegt auf der Frage nach einer sozial gerechten nachhaltigen Entwicklung. So soll unter anderem ein Positionspapier zum gesellschaftlichen Zusammenhalt auf kommunaler Ebene verabschiedet werden, welches unter der Federführung der Bonner Oberbürgermeisterin verfasst wurde. Außerdem beraten die Teilnehmenden über Klimaschutzpolitik, die Klimatransformation in Wirtschaft und Gesellschaft und die Finanzierung der Nachhaltigen Entwicklung.
OB Katja Dörner: „Nachhaltige Entwicklung und Teilhabe immer zusammen denken“
„Für mich ist wichtig, dass wir nachhaltige Entwicklung und soziale Aspekte immer zusammen denken. Eine nachhaltige Entwicklung kann nur gelingen, wenn wir niemanden zurücklassen. Hier spielen die Kommunen eine zentrale Rolle, weil wir die staatliche Ebene sind, die besonders nah an den Bürgerinnen und Bürgern sind“, beschreibt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Für den RNE hat die Bonner OB daher ein Thesenpapier zum gesellschaftlichen Zusammenhalt auf kommunaler Ebene auf den Weg gebracht. „Dieses Papier soll bei der Sitzung des RNE in Bonn verabschiedet werden. Darin fordern wir unter anderem, dass alle (Förder-) Programme des Bundes und der Länder soziale Aspekte berücksichtigen. Außerdem brauchen Kommunen mehr Kompetenzen, zum Beispiel im Mobilitätsbereich“, so Katja Dörner.
Reiner Hoffmann, Vorsitzender des RNE: „Was die Gesellschaft gerade in Zeiten großer Umbrüche und Veränderungen zusammenhält, beschäftigt uns im Rat intensiv. So spielen beispielsweise gute Arbeitsbedingungen, Mitspracherechte für Beschäftigte, aber auch Bildung und Chancengleichheit zentrale Rollen. Letztlich sind die Kommunen der Ort, wo die Transformation unmittelbar sichtbar wird und ihre Auswirkungen spürbar werden – und wo die Menschen sie am einfachsten mitgestalten können. Die Politik vor Ort trägt große Verantwortung für Transparenz und Vertrauensbildung und damit auch für die Stärkung unserer Demokratie. Gerade in Zeiten, in denen rechte Kräfte erstarken, ist dies von immenser Bedeutung. Es muss uns deshalb allen ein Anliegen sein, die Kommunen auch finanziell handlungsfähig zu halten. Frau Dörners kommunale Perspektive und ihre Expertise als Bonner Oberbürgermeisterin sind hier für den Rat von hohem Wert.“
Bonn bietet als deutsche Stadt der Vereinten Nationen und Nachhaltigkeits-Hub viele Anknüpfungspunkte für die Arbeit des RNE. „Bonn ist das Zentrum der Nachhaltigkeitspolitik in Deutschland. Neben wichtigen Organisationen der Vereinten Nationen, wie zum Beispiel das Klimasekretariat der UN, sind in Bonn viele Nachhaltigkeitsakteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen vertreten. Das macht Bonn für die Arbeit des RNE und seiner Mitglieder interessant“, betont Oberbürgermeisterin Katja Dörner den Mehrwert, den der Sitzungsort Bonn mit sich bringt.
Auf der Tagesordnung der 118. Ratssitzung stehen daher unter anderem auch Gespräche und der Austausch mit Vertreter*innen in Bonn ansässiger Organisationen, wie dem Klimasekretariat der Vereinten Nationen (UNFCCC) sowie mit IPBES (Zwischenstaatliche Plattform für Biodiversität und Ökosystemleistungen). Die GIZ stellt nicht nur ihre Konferenzräume für die Sitzung zur Verfügung, sondern informiert auch über ihr Nachhaltigkeitsengagement.
Empfang für die Gäste anlässlich der RNE-Sitzung in Bonn
Anlässlich der RNE-Sitzung in Bonn lädt die Bundesstadt zu einem Empfang am Dienstagabend, 28. Mai, ins Alte Rathaus ein. Eingeladen sind neben den RNE-Mitgliedern Vertreter*innen von Internationalen Organisationen und Entwicklungseinrichtungen sowie aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in Bonn, die sich für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung engagieren. Dabei wird die Vizerektorin der United Nations University (UNU) in Europa und Direktorin des UNU Institutes für Umwelt und menschliche Sicherheit (UNU-EHS), Professori Shen Xiaomeng, einen Impulsvortrag zum Beitrag der UN-Organisationen für die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals - SDGs) geben.
Über den Rat für Nachhaltige Entwicklung
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) wurde erstmals im April 2001 von der Bundesregierung berufen. Dem Rat gehören 15 Personen - neun Frauen und sechs Männer - des öffentlichen Lebens an. Den Vorsitz führt seit 2023 Reiner Hoffmann, ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Die Aufgaben des Rates sind:
- die Entwicklung von Beiträgen für die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie,
- die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten
- sowie Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.
Inhaltlich und in seinen Aktionsformen ist der Rat unabhängig. Ergebnisse seiner Arbeit sind zum Beispiel der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK), diverse politische Stellungnahmen zur nationalen und internationalen Nachhaltigkeitspolitik sowie zu Themen wie Klimaschutz, Rohstoffe, zirkuläres Wirtschaften, Plastik und Landwirtschaft. Der Rat bringt Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister zum Dialog „Nachhaltige Stadt“ zusammen, er vernetzt Akteure auf der Online-Plattform Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit, durch die Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) sowie durch die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit. Die RNE-Geschäftsstelle ist bei der GIZ angesiedelt, die GIZ fungiert für den RNE als Dienstleister, beispielsweise um Verträge und Personal zu organisieren sowie die IT- und Büroinfrastruktur bereitzustellen.
Weitere Informationen auch unter www.nachhaltigkeitsrat.de (Öffnet in einem neuen Tab).