Partner aller Kultursparten haben gemeinsam mit Vereinen und Organisationen aus Bonn ein vielseitiges Programm zusammengestellt, das das Thema Exil vielfältig beleuchtet. In Ausstellungen, Lesungen, Theateraufführungen, Performances, Filmen, Vorträgen, Workshops und Konzerten wird das Publikum zu Perspektivwechseln und Austausch eingeladen.
„Weltweit sind Demokratien unter Druck, werden Freiheitsrechte eingeschränkt. Mit den Tagen des Exils wollen wir die Stimmen von Menschen hörbar machen, die aufgrund ihres Einsatzes für Demokratie und Menschenrechte ihr Herkunftsland verlassen mussten und im Exil ihre Arbeit fortsetzen wollen“, äußert sich Sven Tetzlaff, Leiter des Bereichs Demokratie und Zusammenhalt der Körber-Stiftung.
„Dass so viele Akteur*innen und Initiativen in Bonn - sowohl aus der Kultur als auch aus dem Bereich der Geflüchtetenhilfe - dieses wichtige Thema aufgegriffen haben, ist ein starkes Zeichen für Demokratie und Menschenrechte. Es ist nicht nur ein facettenreiches Veranstaltungsprogramm entstanden, sondern auch ein Netzwerk für Exilkultur in Bonn“, so Dr. Birgit Schneider-Bönninger, Sport- und Kulturdezernentin.
Rede zum Exil von Christopher Hope
Am 30. August werden die Tage des Exils im LVR-Landesmuseum Bonn von Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Dr. Lothar Dittmer, Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung, eröffnet. Schirmherr Christopher Hope hält im Rahmen der feierlichen Eröffnung die „Rede zum Exil“. Der südafrikanische Schriftsteller und Dichter kritisiert in seinen Werken das Apartheid-Regime und wurde in den 1970er Jahren zur Emigration gezwungen.
Im Anschluss an die Rede wird er zusammen mit Sven Tetzlaff, Leitung Bereich Demokratie und Zusammenhalt, Körber-Stiftung und Dr. Birgit Schneider-Bönninger Sport- und Kulturdezernentin, Bundesstadt Bonn, in einer Gesprächsrunde, u.a. mit der UNO-Flüchtlingshilfe, verschiedene Facetten von Flucht und Exil beleuchten.
Veranstaltungshighlights
Die Musiktheaterperformance „Hast du schon gehört“ untersucht am 1. September im Theater Marabu das bekannte Märchen-Motiv „der böse Wolf“ spielerisch auf die Dynamik von Vorurteilen und Verschwörungserzählungen, die häufig zu Beginn von Ausgrenzung und Exil stehen und richtet sich an alle ab sechs Jahren. Für Familien findet im Anschluss ein Workshop statt.
Ab dem 5. September wird auf dem Vorplatz des Theater Bonn „The Singing and Greening Box“ zum Resonanzraum für Lieder, Mini-Opern, Gedichte und Erzählungen, die von Exil und Verfolgung berichten. Das Projekt lädt alle Besucher*innen dazu ein, sich aktiv an der Entstehung dieses klingenden Archives zu beteiligen.
Das Zentrum für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen Bonn bietet am 8., 11. und 13. September den Rundgang „Erkundungen am Windeckbunker“ an, der zukünftig als Forum Exilkultur zu einem lebendigen Ort der Exilkultur umgedeutet werden soll und den Blick auf historische und aktuelle Erfahrungen von Exil richten wird.
Zum Abschluss der Tage des Exils Bonn spielt die Band „MASAA“ im Rahmen des Beethovenfestes am 14. September im Pantheon Theater. Alle Programminformationen zu den Veranstaltungen der Tage des Exils Bonn gibt es unter www.tagedesexils.de (Öffnet in einem neuen Tab) und unten zum Download.
Über die „Tage des Exils“
Die „Tage des Exils“ sind ein publikumsorientiertes Veranstaltungs- und Begegnungsprogramm der Körber-Stiftung, das Menschen im Exil eine Plattform gibt und eine Brücke schlägt zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Im Fokus stehen sowohl historische als auch aktuelle Erfahrungen von Exil. Die Veranstaltungen regen zu Dialog und Verständigung zwischen Alt- und Neubürger*innen an, um zu einem besseren Zusammenhalt in der Gesellschaft beizutragen. Seit 2016 finden die „Tage des Exils“ regelmäßig in Hamburg statt sowie in weiteren Städten wie in Frankfurt am Main und Berlin. 2024 findet das Programm erstmals in Kooperation mit der Bundesstadt Bonn statt.
Das Key Visual der Tage des Exils Bonn auf dem Umschlag des Programmheftes hat die iranische Künstlerin und Poetin Farkhondeh Shahroudi gestaltet, die 2023 den „Exile Visual Arts Award“ der Körber-Stiftung erhielt.