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Bundesstadt Bonn

Sieben neue Wildblumenwiesen bereichern Artenvielfalt im Stadtgebiet

Im Frühjahr 2024 hat das Amt für Umwelt und Stadtgrün der Bundesstadt Bonn in Kooperation mit dem Biodiversitätsnetzwerk Bonn/Rhein Sieg (BION) auf sieben ausgewählten Flächen im Stadtgebiet Wildblumenwiesen angelegt. Nun zeigt sich die erste Blütenpracht.

Arbeiten gemeinsam für die Artenvielfalt in Bonn: (von links) Dr. Andrée Hamm und Prof. Dr. Wiltrud Terlau vom BION-Vorstand und Jörg Baur vom Amt für Umwelt und Stadtgrün

Die Wildblumenwiesen verteilen sich auf drei Flächen in Röttgen (Witterschlicker Allee, Schloßplatz, Am Schloßplatz), zwei in der Innenstadt (Beethovenplatz, Schubertstraße) sowie je eine Fläche in Bad Godesberg (Moltkestraße) und Beuel (An der Gierponte). Unterstützt durch die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft wurde Regiosaatgut eingesät, um das natürliche Artenspektrum und die genetische Vielfalt zu erhalten und zu fördern. Die erste Blütenpracht zeigt sich bereits, erfahrungsgemäß benötigen Wiesenansaaten jedoch zwei bis drei Jahre, um ihre volle Blüten- und Artenvielfalt zu zeigen. 

Sandra Krueger vom Amt für Umwelt und Stadtgrün betonte die Bedeutung dieses Projekts: „Blühwiesen sind von unschätzbarem Wert für die Insektenwelt und die biologische Vielfalt. Sie bieten Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Insektenarten, darunter Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer.“

Aus klassischen Rasenflächen werden artenreiche Wiesen

Die Flächen wurden bisher konventionell als klassische Rasenflächen bis zu zwölfmal jährlich gemäht. Zukünftig werden die Flächen in das bestehende und stetig erweiterte städtische Wiesenprogramm übernommen und als Wiesenflächen mit zwei Schnitten pro Jahr gepflegt. Hiermit engagiert sich das Amt für Umwelt und Stadtgrün schon seit 1993 für den Erhalt der Biodiversität. 

Die Flächen dienen als kleine Trittsteinbiotope der Artenvernetzung und des Artenaustausches. Darüber hinaus verbessern sie durch ihren Strukturreichtum, Luftfilterung und ihre höhere Verdunstungsfläche das Stadtklima. Im Gegensatz zu Rasenflächen erhitzen sie sich nicht so schnell. Werden innerstädtische Grünflächen naturnah gepflegt, profitieren zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und die Biodiversität wird gefördert. Durch die Gestaltung attraktiver und artenreicher Grünflächen werden Orte der Naherholung und Naturerfahrung sowie ein lebenswertes Umfeld geschaffen. 

Prof. Dr. Wiltrud Terlau, BION, äußerte sich dazu: „Wir freuen uns sehr über unsere Zusammenarbeit mit der Stadt und das wunderschöne Ergebnis dieses Projekts. Durch unser gemeinsames Engagement können wir einen positiven Beitrag für unsere biologische Vielfalt leisten. Wir danken auch der Biostation für ihre Unterstützung."

Entwicklung der Ansaaten wird wissenschaftlich begleitet

Hinweisschilder an den Flächen informieren und sensibilisieren für die Bedeutung der Blühwiesen. Im Rahmen studentischer Projekte der Universität Bonn soll die Wirkung und der Nutzen der Ansaaten für die Tierwelt erforscht und die Entwicklung der Flächen wissenschaftlich begleitet werden. Die Bundesstadt Bonn und ihre Kooperationspartner setzen sich mit diesem Projekt einmal mehr aktiv für den Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt in Bonn ein.