Die Krisen- und Katastrophenschutzeinsätze der Bonner Feuerwehr sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Mit der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz und den Sturzfluten an den Bächen im linksrheinischen Stadtgebiet waren die Auswirkungen der Klimakrise auch in Bonn und seiner direkten Nachbarschaft immer häufiger und stärker spürbar. Sie werden nach Einschätzung von Experten zukünftig noch weiter zunehmen, ebenso wie die Gefahr häufigerer und größerer Vegetationsbrände. Auch bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und der Flüchtlingskrise aufgrund des Krieges in der Ukraine waren die Stadt und die städtische Feuerwehr stark gefordert.
Dem gegenüber stand viele Jahre lang, ausgelöst durch das Ende des Kalten Krieges und dem damit verbundenen Wegfall der akuten kriegerischen Bedrohung, der Trend zu einer Kosten- und Personalreduktion im Bevölkerungsschutz.
Um den steigenden Anforderungen Rechnung zu tragen, werden zwischen 2023 und 2025 zwölf zusätzliche Stellen in der Stadtverwaltung, vornehmlich beim Amt für Feuerwehr und Rettungsdienst, geschaffen. Das Amt übernimmt in der Stadtverwaltung auch die Aufgaben als untere Katastrophenschutz- und Zivilschutzbehörde. Der Rat traf den Beschluss vorbehaltlich der Zustimmung zum städtischen Haushaltsplanentwurf 2023/2024, den die Stadt ebenfalls in der jüngsten Ratssitzung eingebracht hat.
Jochen Stein, Leiter von Feuerwehr und Rettungsdienst: ,,Die Herausforderungen sind durch die vielfältigen Katastrophen- und Großeinsatzlagen der letzten Jahre enorm gestiegen. Diese waren nur mit einem sehr großen persönlichen Einsatz der Mitarbeitenden zu bewältigen. Mit der Stärkung des Bevölkerungsschutzes wollen wir für die Zukunft noch besser vorbereitet sein.‘‘
Die zusätzlichen Mitarbeitenden sollen zukünftig unter anderem die Erstellung und Aktualisierung der Katastrophenschutzpläne intensivieren. Notwendig sind auch Aus- und Fortbildungen der Feuerwehr-Einsatzleitung und des Krisenstabes mit entsprechenden Übungen. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Stärkung der Vorsorge und Information für die Bevölkerung. Zugleich wird mit den zusätzlichen Mitarbeitenden die Funktion eines ständig verfügbaren Lagedienstführers in der Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst etabliert.