In der UN-Kinderrechtskonvention heißt es in Artikel 12, dass Kinder an allen sie betreffenden Angelegenheiten zu beteiligen sind, ihre Meinung zu hören und diese angemessen zu berücksichtigen ist. Die Stadt Bonn ist hier bereits engagiert, in dem sie zum Beispiel Kinder und Jugendliche an der Spielplatzplanung beteiligt.
Nun geht die Verwaltung gemeinsam mit der Politik einen Schritt weiter. In seiner jüngsten Sitzung hat der Rat das Konzept zur „Kinder- und Jugendbeteiligung im Verwaltungshandeln und an politischen Entscheidungsprozessen in Bonn“ beschlossen. Damit wird die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen intensiviert und noch verbindlicher verankert.
„Nur, wenn junge Menschen erleben, dass ihre Meinung gehört wird und einen Unterschied macht, werden sie sich nachhaltig beteiligen“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Kinder und Jugendliche sind Expert*innen in eigener Sache. Ihren Wünschen und Forderungen zu respektieren ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für eine umfassende Bürgerbeteiligung“, ergänzt die OB.
Der Beschluss gibt den Startschuss für die ersten Handlungsschritte: So werden die Leitlinien Bürgerbeteiligung Bonn zeitnah bezüglich der Kinder- und Jugendbeteiligung erweitert und fortgeschrieben. Bis Ende 2023 soll ein Leitfaden vorliegen, der das konkrete Vorgehen beschreibt, wie Kinder und Jugendliche an politischen Prozessen in Bonn beteiligt werden. Alle zukünftigen Vorhaben der Verwaltung werden daran bemessen. Ist keine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen vorgesehen, muss dies begründet werden. Die Fachämter werden dabei von der Stabsstelle Bürgerbeteiligung beraten und begleitet. Zudem richtet die Stabsstelle Bürgerbeteiligung einen Arbeitskreis „Kinder- und Jugendbeteiligung“ ein, dem alle am bisherigen Prozess beteiligten Akteur*innen der Kinder- und Jugendbeteiligung angehören.
Um die Kinder- und Jugendbeteiligung in der Breite der Stadtgesellschaft zu verankern, soll ein Netzwerk geschaffen werden. Schließlich sieht das Konzept die Einrichtung eines Beirats für Kinder- und Jugendbeteiligung vor, dem Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren aus allen Stadtbezirken angehören. Die Auswahl erfolgt auf Grundlage einer repräsentativen Zufallsauswahl. Die Jugendlichen werden dabei vom Arbeitskreis zur Kinder- und Jugendbeteiligung unterstützt und begleitet.
Zahlreiche Akteur*innen der Kinder- und Jugendbeteiligung werden dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche von ihrem erweiterten Mitspracherecht in Bonn erfahren. Dazu soll auch das neu geschaffene Jugendportal www.bonn-macht-mit.de (Öffnet in einem neuen Tab) dienen. Hier können sich Kinder und Jugendliche über ihre Beteiligungsmöglichkeiten informieren und bekommen ihren Raum im Netz. Nicht zuletzt werden Kinder und Jugendliche zukünftig über Social-Media-Kanälen der Stadt interaktiv in Verwaltungshandeln einbezogen werden.
Das gesamte Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung der Stadt Bonn kann hier (Öffnet in einem neuen Tab) nachgelesen werden.