Inhalt anspringen

Bundesstadt Bonn

Stadt Bonn und Körber-Stiftung eröffnen „Tage des Exils“

In Bonn finden vom 30. August bis 14. September 2024 erstmalig die „Tage des Exils“ (TdE) statt. Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Dr. Lothar Dittmer, Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung, haben diese am Freitag, 30. August, im LVR-Landesmuseum Bonn feierlich und eingebettet in ein umfangreiches Begleitprogramm eröffnet. Im Zentrum stand die „Rede zum Exil“ des Schirmherren Christopher Hope.

Haben die Tage des Exils in Bonn eröffnet (v.l.): Dr. Thorsten Valk (Direktor LVR-Landesmuseum Bonn), Dr. Ricarda Brandts (Vorstandsvorsitzende UNO-Flüchtlingshilfe), Dr. Lothar Dittmer (Vorstandsvorsitzender Körber-Stiftung), Christopher Hope (südafrikanischer Schriftsteller und Schirmherr TdE), Katja Dörner (Oberbürgermeisterin Bundesstadt Bonn), Sven Tetzlaff (Leiter Bereich Demokratie und Zusammenhalt Körber-Stiftung und Geschäftsführer der Herbert-und-Elsbeth-Weichmann-Stiftung).

Dies ist eine gemeinsame Pressemeldung der Bundesstadt Bonn und der Körber-Stiftung.

Die „Tage des Exils“ sind ein publikumsorientiertes Veranstaltungs- und Begegnungsprogramm der Körber-Stiftung, das Menschen im Exil eine Plattform bietet und in diesem Jahr in Kooperation mit der Bundesstadt Bonn durchgeführt wird. Dabei wird – wie zum Beispiel in dem geplanten „Forum Exilkultur Bonn“ – ein Bogen gespannt zwischen dem historischen Exil der Zeit des Nationalsozialismus und aktuellen Exilphänomenen, die derzeit mehr als 100 Millionen Menschen weltweit zur Flucht zwingen.

Partner aller Kultursparten haben gemeinsam mit Vereinen und Organisationen aus Bonn ein breites Programm zusammengestellt, das das Thema Exil vielfältig beleuchtet. In Ausstellungen, Lesungen, Theateraufführungen, Performances, Filmen, Vorträgen, Workshops und Konzerten wird das Publikum zu Perspektivwechseln und Austausch eingeladen.

Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Dr. Lothar Dittmer, Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung, begrüßten zu Beginn des Abends. Katja Dörner sagte bei der Eröffnung: „Vor 75 Jahren, unmittelbar nach der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, vor der Hunderttausende Menschen fliehen mussten, wurde in Bonn unser Grundgesetz erarbeitet, in dem die Menschenrechte fest verankert sind. Es ist wichtig, dass wir die Menschen nicht vergessen, die in der NS-Zeit ins Exil fliehen mussten. Und es ist wichtig, dass wir die Menschen besser wahrnehmen und verstehen, die heute aus ihrer Heimat fliehen müssen und bei uns im Exil leben. Daher freue ich mich, dass wir die Tage des Exils zum Demokratiejubiläum bei uns in Bonn ermöglichen können.“

„Seit gut 20 Jahren erleben wir den Rückgang von Demokratien und den Aufstieg autoritärer und diktatorischer Regime. Die ersten, die aus diesen Ländern flüchten, sind Journalistinnen und Journalisten, aber auch Kulturschaffende und Forschende. Sie brauchen unseren Schutz. Als demokratisch verfasste Gesellschaft sollten wir ein Interesse haben, dass sie ihre Arbeit fortsetzen. Ihre Stimmen der Freiheit wollen wir als Körber-Stiftung hörbar machen“, so Dr. Lothar Dittmer.

Rede zum Exil

Nachdem der offiziellen Eröffnung betrat Schirmherr Christopher Hope die Bühne. Der südafrikanische Schriftsteller und Dichter kritisiert in seinen Werken das Apartheid-Regime und wurde in den 1970er Jahren zur Emigration gezwungen. 

In seiner „Rede zum Exil“ sagte Hope: „Wenn es im Vokabular eines Exilanten ein Wort gibt, das als Leit-Stern gelten kann, dann ist es das Wort ‚Heimat‘. Heimat ist, woher man kommt, aber auch, was man verloren hat. Es ist das Loch im Herzen des Exilanten. […] Diese ‚Tage des Exils‘, die hier in Bonn stattfinden, sind fantasievoll, tröstlich und äußerst notwendig. Sie sind tröstlich, weil sie dieses Loch im Herzen thematisieren, das jeder Exilant nur allzu gut kennt. Und sie sind notwendig, weil sie die Aufmerksamkeit auf das nicht enden wollende Exil so vieler lenken, die von ihrer Heimat so weit entfernt leben.“

Im Anschluss an die Rede beleuchteten Christopher Hope zusammen mit Sven Tetzlaff, Leitung des Bereichs Demokratie und Zusammenhalt der Körber-Stiftung, und Dr. Ricarda Brandts, Vorsitzende der UNO-Flüchtlingshilfe, in einer Gesprächsrunde verschiedene Facetten von Flucht und Exil.

Durch den Abend führte Vivien Leue. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung durch das Yaron Quartett des Beethoven Orchesters Bonn.

Alle Programminformationen zu den Veranstaltungen der Tage des Exils Bonn gibt es hier:  www.tagedesexils.de (Öffnet in einem neuen Tab).