Nach Einschätzung des städtischen Gesundheitsamtes liegt dies einerseits an den sich derzeit stark ausbreitenden Erkältungskrankheiten, in deren Zusammenhang mehr Coronatests differentialdiagnostisch gemacht werden als in den Wochen zuvor. Dadurch werden wieder mehr Fälle mittels PCR-Test erfasst. Andererseits wird im Corona-Abwassermonitoring bundesweit ebenfalls wieder eine zunehmende Viruslast durch Corona festgestellt, so dass dies auf Anfänge der erwarteten Winterwelle schließen lassen kann.
Da die Bevölkerung im Vergleich zu früheren Wellen gut geimpft ist bzw. zum großen Teil schon - mehrfach - Coronainfektionen durchgemacht hat und in der Regel bei Ausbrüchen vulnerabler Personengruppen keine schweren Verläufe auftreten, beobachtet das Gesundheitsamt die steigende Inzidenz natürlich weiter, die höheren Infektionszahlen erfordern aber derzeit keine zusätzlichen Maßnahmen. Aktuell gibt es Ausbrüche mit mindestens drei zusammenhängenden Fällen in zwei Krankenhäusern und vier Senioreneinrichtungen. In Schulen und Kitas werden aktuell 107 Fälle verzeichnet.
Auffällig ist in der aktuellen epidemiologischen Lage, dass nach der RSVirus-Welle der Kleinkinder aktuell von einer Influenzawelle ausgegangen werden kann. Die Krankenhäuser wurden sensibilisiert, bei schweren Atemwegsinfekten Corona- und Influenzatests zu machen, damit betroffene Patienten direkt so behandelt werden, dass keine Gefahr für andere Patienten besteht.
Die Influenzameldezahlen steigen, für die Zeit vom 5. bis 11. Dezember 2022 wurden 138 Fälle gemeldet. Insgesamt wurden seit 1. September 2022 in Bonn 361 Influenza-Fälle registriert. Das Gesundheitsamt weist in diesem Zusammenhang auf die Grippeschutzimpfung hin, denn erfahrungsgemäß ist bis Februar/März mit einem weiteren Anstieg der Fallzahlen zu rechnen.