Am 9. Februar 2023 hat der Rat der Stadt Bonn das „Touristische Leitbild der Bundesstadt Bonn“ bestätigt. Im Leitbild wird eine Tourismusvision für 2030 definiert und seine Erreichung mit entsprechenden Zielen, Schwerpunktthemen und Handlungsfeldern verknüpft. Die Bonn-Information hat umgehend mit der Attraktivierung der Entwicklungsthemen „Weltkulturerbe Niedergermanischer Limes“ und „UN Stadt Bonn“ begonnen. Außerdem wurde das Schwerpunktthema „Bonn - Tor zum Romantischen Rhein“ durch die Planung zur Neugestaltung des Rheinufers gestärkt.

Bonn ist die einzige UN-Stadt Deutschlands. Dies ist für Reisende allerdings kaum erlebbar, da der UN Campus (noch) nicht im Rahmen geführter Touren besichtigt werden kann. Die Bonn-Information befindet sich mit den Verantwortlichen in Gesprächen, um Führungen auf dem Gelände zu ermöglichen.

Die Nähe zum sagenumwobenen Siebengebirge, dem Petersberg und Drachenfels als attraktive Freizeitziele ist bei den Gästen der Stadt bekannt und wird gerne als Ausflugsziel genutzt, bevorzugt mit dem Schiff als Transportmittel. Bonn verfügt bei diesem Reisethema also bereits über ein gutes Angebot und eine hohe Bekanntheit. Potenzial bietet allerdings noch die Aufenthaltsqualität am Rheinufer. Der Bonner Stadtrat hat daher am Dienstag, 12. Dezember 2023, die Entwurfsplanung für den ersten Bauabschnitt der Rheinufersanierung beschlossen. In drei Bauabschnitten soll das Bonner Rheinufer in den kommenden Jahren umgestaltet und zu einem Boulevard zum Verweilen und Flanieren werden. Beschlossen wurde zunächst die Planung zwischen Josefstraße und Altem Zoll.

Auf Initiative des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) wurde der „Niedergermanische Limes“ (NGL) als einstige Grenze des Römischen Reiches am Rhein von der UNESCO im Juli 2021 in die Liste der Weltkulturerbe-Stätten aufgenommen. Sodann erfolgte im November in Bonn die offizielle Verleihung des Weltkulturerbe-Status an die beteiligten Gebietskörperschaften in Nordrhein-Westfalen. Damit ist die Aufgabe verbunden, das römische Erbe in Bonn und entlang des Limes sichtbar und erfahrbar zu machen. So zählt das Römerlager in Bonn zu einem der besterhaltenen Legionslager des gesamten ehemaligen Römischen Reiches. Vorrangiges Anliegen des LVR ist unter Absicherung eines landesweit einheitlichen Qualitätsniveaus, eine Bewusstseinsschaffung des NGL bei den Einwohnenden und Besucher*innen der Stadt Bonn. 

Das Weltkulturerbe Limes erfährt in Bonn ein sehr hohes mediales und politisches Interesse. Die Bonn-Information hat daher zunächst im Rahmen bestehender Haushaltsmittel sechs Gästeführer*innen zum Thema „Römer-Führungen“ mit fachlicher Unterstützung der Universität Bonn ausgebildet. Diese Führung ist fester Bestandteil des Bonn-Tourenprogramms geworden. Als direkte Folgemaßnahme wurde auch das bereits bewährte Touristische Leitsystems erweitert, damit auch Gäste ohne fachkundige Führung sich auf den Spuren der Bonner Römer selbständig bewegen können. Die Umsetzung des „Römer-Rundganges“ im Rahmen des TLS umfasst nunmehr 17 Standorte mit Wegweisern und Stelen.

Die Herrichtung des Vermittlungsortes am Bauvorhaben Graurheindorfer Straße / Ecke Rosental mit der Präsentationsfläche „Didinkirica“ wurde 2023 weiter vorangetrieben, sodass in 2024 der Abschluss erfolgen konnte. Im Erdgeschossbereich des mittleren Gebäudes Graurheindorfer Str. 10 wurde in enger Abstimmung mit dem LVR-LVM eine teils überdachte Fläche geschaffen. Das bestehende Bronzemodell des Legionslagers wurde auf seinen endgültigen Standort versetzt.

Die gemeinsame Vermarktung des NGL sowie die Etablierung passgenauer Angebote ist eine Herausforderung, welcher sich die beteiligten Kommunen gemeinsam stellen. Unter der Federführung des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland kommen die Gemeinden, beteiligte Ministerien und Institutionen regelmäßig zusammen, um sich auszutauschen. Am 17. Oktober 2023 fand der Lenkungskreis in Bonn statt.