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Bundesstadt Bonn

So funktioniert Verkehrsplanung

Im Stadtplanungsamt ist die  Abteilung Mobilität und Verkehr für die Verkehrsplanung zuständig mit folgenden Themengebieten:

Das Team erarbeitet für das gesamte Stadtgebiet die Planung des Verkehrs – darunter fallen viele Maßnahmen, die zur Mobilitätswende in Bonn beitragen. Die Planung eines Radwege-Netzes gehört ebenso dazu wie die erste Projektphase der Bonner  Seilbahn oder eine Taktverdichtung im öffentlichen Personennahverkehr. Sämtliche Planungen werden gemeinsam mit anderen Ämtern abgestimmt, häufig mit dem Amt für Bürgerdienste,  Abteilung Ordnungs- und Straßenverkehrsbehörde

Für die Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen ist meist das  Tiefbauamt zuständig, beispielsweise für die Markierung neuer  Umweltspuren für den Rad- und Busverkehr oder auch die weiteren Planungsschritte im Projekt Seilbahn. 

Im Fokus der Verkehrsplanung stehen heute Fußgänger*innen, Rad- und öffentlicher Personennahverkehr.

Wandel in der Verkehrsplanung

Kommunale Verkehrsplanung war lange Zeit auf das Automobil fokussiert. Ziel war die autogerechte Stadt, die unbegrenzte Mobilität für alle Bürger*innen bieten sollte. Doch die Städte und Gemeinden litten zunehmend unter den Auswirkungen von immer mehr Straßen, Verkehrslärm, Parkplätzen und später dann der daraus resultierenden Umwelt- und Luftverschmutzung.

Ein erstes Umdenken begann bereits in den 1970er-Jahren. Fußgängerzonen wurden eingerichtet, Versuche mit Verkehrsberuhigungs-Maßnahmen durchgeführt, das Fahrrad wurde als Verkehrsmittel wiederentdeckt, Straßenbahnschienen wurden nicht mehr herausgerissen, sondern neue verlegt.

Inzwischen sind in Bonn – wie in vielen anderen Städten auch – viele Wohngebiete als Tempo-30-Zonen ausgewiesen, es gibt große Fußgängerzonen, es besteht ein leistungsfähiges Liniennetz im öffentlichen Personennahverkehr sowie ein weitgehend bedarfsgerecht ausgebautes Straßennetz.

Dennoch gibt es viel zu tun: Weil der Verkehr mit mehr als einer halben Million Kilogramm CO2 im Jahr über ein Viertel der gesamten städtischen Emissionen ausmacht, hat der Stadtrat beschlossen, dass bis 2030 mindestens 75 Prozent der Wege mit umweltverträglichen und platzsparenden Mobilitätsformen zurückgelegt werden sollen. So kann die Stadt ruhiger, sauberer und grüner für die Bonner*innen werden.

Fokus auf Umweltverbund

Im Mittelpunkt heutiger Verkehrsplanung stehen die Verkehrsmittel des so genannten Umweltverbunds. Dazu zählen vor allem:

  • nicht motorisierte Verkehre (Fußgänger und private oder öffentliche Fahrräder),
  • öffentlicher Nahverkehr (Bahn, Straßenbahn, Bus und Taxis)
  • sowie Carsharing und Mitfahrzentralen.


Diese Mobilitätsformen werden gestärkt, um die Mobilitätswende voranzutreiben. Ziel des Umweltverbunds ist es, Verkehrsteilnehmenden zu ermöglichen, ihre Wege auch innerhalb des Umweltverbunds komfortabel zurückzulegen und weniger auf ein eigenes Auto angewiesen zu sein.

Die Menschen in der Stadt sollen weniger unter Verkehrslärm und Abgasen leiden.

Verkehrsentwicklungsplan: ein starkes Instrument

Aktuell ist der Verkehrsentwicklungsplan 2020 nach wie vor das Fundament der Verkehrsplanung in Bonn – ergänzt und abgeändert von vielen Beschlüssen der Politik der letzten Jahre.

Die Stadt Bonn möchte den in der Stadt fließenden Verkehr umweltverträglicher und nachhaltiger gestalten. Mit dem Verkehrsentwicklungsplan 2020 (VEP 2020) wurde dafür ein Konzept für ein integriertes verkehrssektorübergreifendes Handlungskonzept vorgelegt. Ein Schwerpunkt darin: Die Verkehrsmittel des Umweltverbunds (Fuß, Rad und öffentlicher Personennahverkehr) sollen gefördert und gestärkt werden. Gleichzeitig soll der motorisierte Individualverkehr weiterhin zur Funktion der Stadt beitragen können.

Der VEP 2020 hat die Grundlage für eine zukunftsfähige, den ökologischen und ökonomischen Gegebenheiten angepasste und sozial gerechte Mobilität von Menschen und Unternehmen in der Stadt gelegt.