Der Fokus der Umgestaltung liegt vor allem auf Verbesserungen für den Fußverkehr. Die Gehwege der Einkaufsstraße und die Fahrbahn für den Kfz-Verkehr werden so geplant, dass Fuß- aber auch Radverkehr künftig genügend Platz haben, um sicher und komfortabel unterwegs zu sein. Der Übergang zwischen den Seitenbereichen und der Verkehrsfläche soll zudem mit einer „weichen“ Trennung (z.B. Rinne) gestaltet werden, sodass überall ein barrierefreier Wechsel der Straßenseiten möglich sein wird. Die Straßenbahn-Haltestelle Rathaus wird beidseits barrierefrei geplant. In Abstimmung mit der Behindertengemeinschaft sollen die Haltestellen mit einem Geländer zum angrenzenden Fußweg ausgestattet werden. Neben ausreichend Platz für den Fußverkehr sind in der beschlossenen Variante punktuell Fahrradabstellanlagen, Sitzmöbel, Baumbeete sowie Außengastronomie denkbar.
Die Kosten für die Umgestaltung werden derzeit auf knapp vier Millionen Euro geschätzt. Aufgrund der notwendigen Verschiebung der Straßenbahngleise ist ein Planfeststellungsverfahren durchzuführen. Darüber hinaus hat der Rat die Prüfung einer Tempo-20-Zone (verkehrsberuhigter Geschäftsbereich) auf der Friedrich-Breuer-Straße zwischen Konrad-Adenauer-Platz und Doktor-Weis-Platz beschlossen.
Nach sechsmonatiger Testphase: Verkehrsführung wird vorerst beibehalten
Im Rahmen einer sechsmonatigen Testphase wurde die Verkehrsführung in der Friedrich-Breuer-Straße Anfang Juni 2024 zwischen Konrad-Adenauer-Platz und Hans-Böckler-Straße temporär angepasst. In diesem Abschnitt ist sie seitdem verkehrsberuhigt und Linienbussen, Straßenbahnen, Taxis, dem Lieferverkehr und dem Radverkehr vorbehalten. Andere Kraftfahrzeuge können die Straße nicht nutzen. Die Stellplätze für Menschen mit Behinderung sowie die für Taxis wurden in die Rathausstraße verlegt.
Die Stadt Bonn evaluiert derzeit die bisherigen Erfahrungen und Ergebnisse der Testphase. Dafür wird sie von einem Fachbüro mit Verkehrsbelastungszahlen unterstützt, die derzeit ausgewertet werden. Um einer politischen Entscheidung auf Basis dieser Zahlen nicht vorwegzugreifen, wird die aktuelle Verkehrsführung beibehalten, bis die Verkehrsbelastungszahlen vorliegen. Diese Zahlen sind notwendig für eine Entscheidung der Bezirksvertretung Beuel über eine Fortführung oder Rücknahme der aktuellen Verkehrsführung.
Umfrage zu den Erfahrungen der Bürger*innen
Neben der Betrachtung der verkehrlichen Kennzahlen möchte sich die Stadt Bonn zudem ein Stimmungsbild aus der Bevölkerung einholen. Dazu läuft noch bis einschließlich Montag, 23. Dezember 2024, eine Umfrage auf der Beteiligungsplattform Bonn-Macht-Mit (Öffnet in einem neuen Tab) zur Testphase, um die Erfahrungen der Bürger*innen zu den Themen Verkehrsführung, Seitenräume und Stadtmobiliar zu identifizieren. Die aus dieser Befragung gewonnenen Erfahrungen sollen anschließend gemeinsam mit den Erkenntnissen aus den Verkehrszählungen in einen Vorschlag der Verwaltung für die zukünftige Verkehrsführung einfließen. Mit einer entsprechenden Vorlage der Verwaltung ist in einer der ersten beiden Sitzungen der Bezirksvertretung Beuel im Jahr 2025 zu rechnen.
Projekt Stadt-Terrassen
Das Projekt Stadt-Terrassen (Öffnet in einem neuen Tab) vom Zukunftsnetz Mobilität NRW ergänzte die Testphase für zwei Monate mit der Aufwertung der Seitenbereiche. Damit wollte die Verwaltung zeigen, wie die Seitenbereiche der Straße zukünftig genutzt werden könnten. Unter anderem waren auf der Friedrich-Breuer-Straße temporär Straßenmöbel, Grünkästen und weitere Module zur Umgestaltung des Straßenraums aufgestellt.