Grundsätzlich gilt: Kinder im Grundschulalter sollten nicht unbegleitet mit dem Fahrrad in die Schule geschickt werden. Selbst wenn das Kind im vertrauten Wohnumfeld sicher fahren kann, ist es auf dem in der Regel längeren Schulweg den Anforderungen des Straßenverkehrs noch nicht in vollem Umfang gewachsen.

Die sichere Teilnahme am Straßenverkehr mit dem Fahrrad setzt voraus, dass das Rad sicher bewegt werden kann, Regeln bekannt sind und ein gewisses Maß an Verkehrserfahrung vorhanden ist. Diese Voraussetzungen erfüllen die Kinder frühestens nach der Radfahrprüfung im vierten Schuljahr.

In der Kampagne „Mehr Freiraum für Kinder - ein Gewinn für alle“ hat die Stadt Bonn im April 2018 mit der Bonner Polizei, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Bonn/Rhein-Sieg und anderen Institutionen einen Leitfaden zur Einrichtung von Hol- und Bringzonen an Bonner Schulen entwickelt.

Er soll den Schulen Hilfe bieten, wenn sie spezielle Zonen einrichten wollen, in denen Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen und wieder abholen. Der restliche Schulweg soll ein hohes Maß an Sicherheit bieten, so dass niemand bis vors Klassenzimmer fahren muss.

Die Kinder, die aus den verschiedensten Gründen nicht den gesamten Schulweg alleine bewältigen können, haben so die Gelegenheit, sich etwas zu bewegen und auf dem Weg von sozialen Kontakten zu profitieren. Die Hol- und Bringzonen können Treffpunkte für Schülerinnen und Schüler werden, von wo aus der restliche Schulweg gemeinsam gegangen wird.

Gleichzeitig entstehen durch die Hol- und Bringzonen rund um die Schulen neue Bereiche, die von allzu hohem Verkehrsaufkommen freigehalten werden. Kinder, die schon zu Fuß, mit dem Rad oder mit Bus und Bahn zur Schule kommen, sollen so ebenfalls einen sichereren Schulweg haben.