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Bundesstadt Bonn

Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit: Balkonkraftwerke sind in Bonn beliebt

Laut einer Meldung des Nachrichtenmagazins „DER SPIEGEL“ ist Bonn „Balkonkraftwerk-Hauptstadt“: Eine Auswertung der Unternehmensberatung Oliver Wyman habe gezeigt, dass in der Bundesstadt auf 1.000 Einwohnende 5,16 installierte Mini-Solaranlagen kommen – deutlich mehr als in jeder anderen deutschen Stadt.

Die zitierte Studie liegt der Stadtverwaltung zwar nicht vor, eine aktuelle Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur zeigt aber, dass die Bestandszahl der Balkonkraftwerke in Bonn sogar noch größer ist: Zum Stichtag 15. September 2024 gab es in Bonn 2.565 angemeldete Stecker-Solaranlagen – das sind 7,58 Anlagen pro 1.000 Einwohnende. 

Oberbürgermeisterin Katja Dörner: „Von der Energiewende sollen möglichst alle profitieren können – auch Menschen mit kleinem Geldbeutel. Die Stadt Bonn fördert deswegen neben großen Photovoltaikanlagen auch Stecker-Solargeräte: Diese sind günstig, schnell auf dem Balkon installiert und ermöglichen es so auch Menschen in Mietwohnungen, aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und gleichzeitig ihre Stromrechnung zu reduzieren.“

Kleiner Aufwand – großer Nutzen

Während Photovoltaikanlagen auf Dächern und an Fassaden von Elektriker*innen fachgerecht in Betrieb genommen werden müssen, dürfen Stecker-Solargeräte einfach selbst in die Außensteckdose eingesteckt werden. Die Anlagen bestehen in der Regel aus ein bis zwei Solarmodulen, einem Mikro-Wechselrichter und erzeugen Strom, der direkt genutzt wird. So können auch Menschen mit geringem Budget einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig durch den geringeren Strombezug aus dem Netz ihre Stromrechnung um 10 bis 15 Prozent senken. 

Das Förderprogramm der Stadt Bonn enthält eine besondere soziale Komponente: Für den Kauf von Stecker-Solaranlagen erhalten Mieter*innen in Bonn einen Zuschuss von bis zu 480 Euro von der Stadt (maximal 60 Prozent des Kaufpreises). Mit dem Bonn-Ausweis ist eine Förderung von bis zu 640 Euro möglich (maximal 90 Prozent des Kaufpreises). Eigentümer*innen erhalten für Stecker-Solargeräte bis zu 240 Euro (maximal 30 Prozent des Kaufpreises).

Hohe Nachfrage im städtischen Förderprogramm

Von Anfang 2023 bis Mitte September 2024 wurden bei der Stadt Bonn rund 2.000 Balkonkraftwerke zur Förderung beantragt. Für die Jahre 2023/24 ist eine Million von insgesamt vier Millionen Euro des Förderbudgets für Stecker-Solargeräte vorbehalten. Anträge sind weiterhin möglich: Für Balkonkraftwerke stehen noch rund 300.000 Euro Fördermittel zur Verfügung bereit, für alle anderen Fördermodule zusammen rund 1.374.000 Euro. 

Stecker-Anlagen auf Haus- und Garagendächern werden bei Neuanträgen nicht gefördert. Die Mini-Solaranlagen werden aber weiterhin bezuschusst, wenn sie am Balkon, an der Fassade, auf der Terrasse oder im Garten befestigt bzw. aufgestellt werden. 

Weitere Informationen zum Förderprogramm Solares Bonn unter  www.bonn.de/solar (Öffnet in einem neuen Tab).