Das Bad soll als Ersatzschwimmbad während der Generalsanierung des Frankenbades und des Bades im Sportpark Nord dienen und über eine Wasserfläche von insgesamt 475 Quadratmetern verfügen. Es soll ein 25-Meter-Sportschwimmbecken mit sechs Bahnen (375 Quadratmeter Wasserfläche) sowie ein Lehrschwimmbecken mit Hubboden (100 Quadratmeter Wasserfläche) erhalten. Mit diesem Raumprogramm ist sichergestellt, dass das Bad von bis zu drei Schulklassen parallel genutzt werden kann. Das Lehrschwimmbecken ist dabei vor allem für den Schwimmunterricht der Grundschulen und für Anfänger*innen-Schwimmkurse von hoher Bedeutung.
Interimsschwimmbad ist Teil des Rahmenplans Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft
Das Interimsschwimmbad ist Bestandteil des vom Rat im Juni 2020 beschlossenen Rahmenplans zur Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft. Zunächst war vorgesehen, dass die Schwimm- und Sportfreunde Bonn (SSF) das Bad auf einer Fläche am Sportpark Nord errichten lassen und die Stadt es im späteren Verlauf von den SSF erwirbt. Im März 2022 beschloss der Rat, dass aufgrund vergabe- und steuerrechtlicher Risiken nicht der Verein, sondern die Stadt Bauherrin des Bades wird. Hinsichtlich des Standortes auf der Werferwiese liegt zwischenzeitlich ein positiver Bauvorbescheid vor.
Bei der Vergabe an einen General-/Totalübernehmer kann die Stadt die Planung und Ausführung der Maßnahme in eine Hand vergeben und somit von der losweisen Vergabe abweichen. Damit soll der Bau des Bades beschleunigt werden.
Zwischenzeitlich haben ein Projektentwicklungsbüro sowie ein Fachplanungsbüro für TGA-Leistungen im Auftrag der Stadt die für die Vergabe notwendige funktionale Leistungsbeschreibung erstellt. Grundlage dafür waren die von den Schwimm- und Sportfreunden Bonn entwickelten Planunterlagen. Die Stadt hat die Planung von den SSF übernommen und dem Verein die hierfür entstandenen Aufwendungen ersetzt. Dieses Vorgehen war ebenfalls Teil des Ratsbeschlusses vom Sommer 2022.
Anbieter müssen ein Rückbau- und Wiederverwendungskonzept vorlegen
Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass das Bad zehn Jahre in Betrieb sein wird und dann zurückgebaut wird. Dauerhaft kann es an dem Standort aus planungsrechtlichen Gründen nicht betrieben werden. Es ist vorgesehen, dass sowohl die verwendeten Baustoffe als auch die Bauteile nach dem Rückbau weiterverwendet werden sollen. Die Anbieter haben deshalb mit ihrem Angebot zwingend ein Rückbau- und Wiederverwendungskonzept vorzulegen. Hierdurch wird sichergestellt, dass trotz des provisorischen Charakters des Bades Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden.
Das Bad soll CO2-neutral über Fernwärme mit Energie versorgt werden. Außerdem sollen im weiteren Planungsprozess die Kriterien berücksichtigt werden, die 2022 als Folge des Beschlusses zur Klimaneutralität bis 2035 für den Bau, die Erweiterung und Sanierung städtischer Liegenschaften beschlossen wurden.
Da der Sportpark Nord im Bereich einer ehemaligen Kiesgrube liegt, die bis circa 1972 mit Boden, Bauschutt und Hausmüll verfüllt wurde, ist eine ergänzende geotechnische Untersuchung notwendig. Sie soll zeitnah in Auftrag gegeben werden, damit die Ergebnisse von den Bietern berücksichtigt werden können. Außerdem muss eine Kampfmitteluntersuchung durchgeführt werden.
Die Kostenprognose, die das von den SSF für die Voruntersuchung beauftragte Planungsbüro 2021 erstellt hatte, sah einen Kostenrahmen von rund 10,5 Millionen Euro vor. Aufgrund zwischenzeitlicher Baukostensteigerungen rechnet die Stadt mit Gesamtkosten von bis zu 15 Millionen Euro.