Die Kombination aus innovativer Drohnenshow und Feuerwerk war zusammen deutlich länger als die Feuerwerke der Vorjahre. Sie griff thematisch die Siegfried-Legende auf und stellte sie in spektakulären Bildern und von epischer Musik begleitet am Himmel über der Rheinaue dar. Aufgrund technischer Schwierigkeiten startete sie allerdings mit halbstündiger Verspätung. Die für die Drohnenshow notwendige Satellitenverbindung war aufgrund des Dauerregens nicht stabil, so dass die GPS-Signale die Drohnen zunächst nicht in der erforderlichen Stärke erreichten. Die Besucher*innen in der Rheinaue, die trotz des Regens bis dahin ausgeharrt hatten, warteten jedoch zumeist geduldig und wurden mit einer spektakulären Lichtershow belohnt. Am Ende des ersten Abschnitts entzündete ein von Drohnen zum Leben erweckter Drache aus Licht das abschließende Feuerwerk.
Oberbürgermeisterin Katja Dörner sagte in ihrer Bilanz: „Bonn hat drei Tage lang ein friedliches und schönes Fest gefeiert. Wir können uns glücklich schätzen, eine solche Großveranstaltung zu haben, die für Alle attraktiv ist und über die Grenzen der Stadt hinweg strahlt. Das neue und nachhaltigere Konzept der Landveranstaltung ist aufgegangen. Vieles wurde weiterentwickelt und verbessert. Das Sicherheitskonzept hat ebenso funktioniert wie das Wegeleitsystem, auch ist der Müll weniger geworden. Bedauerlich ist, dass in der Hektik zum aus technischen Gründen verspäteten Drohnenstart eine gute Kommunikation an die Besucherinnen und Besucher versäumt wurde. Die Drohnenshow selbst mit dem anschließenden Feuerwerk war spektakulär und lässt mit Vorfreude auf das nächste Jahr blicken.“
Landveranstaltung mit neuem Konzept
Die neu konzipierte und für die Besucher*innen wie in den Vorjahren kostenfrei zugängliche Landveranstaltung, die erstmals von der RiF GmbH organisiert wurde, bot eine Reihe weiterer Neuerungen: Am Rheinufer verzauberte ein Mittelaltermarkt die Gäste mit seinem besonderen Ambiente. Fackeln, Kerzen, Feuerschalen und scheinbar schwebende Flammkörbe sorgten für besonders stimmungsvolle Beleuchtung, Händler, Gaukler und Spielleuten für ein thematisch passendes Angebot und Unterhaltung.
Zudem bündelten sogenannte Foodcourts das gastronomische Angebot auf dem neu strukturierten Veranstaltungsgelände in der Rheinaue. Außerdem gab es mehr gemütliche Sitzmöglichkeiten für die Gäste.
Hochkarätiges Bühnenprogramm
An allen drei Tagen sorgte ein hochkarätiges Musikprogramm auf zwei Bühnen für beste Unterhaltung. Auf der Hauptbühne begeisterten am Freitag, 3. Mai, Stars der 90er Jahre wie Oli. P, Fab Morvan aka. Milli Vanilli, Captain Jack, Magic Affair, Natascha Wright ex La Bouche und The New Hornets. Das Programm am Samstag bestritten die Hermes House Band, Tina T. (No. 1 Cover von Tina Turner), Kasalla, Räuber und die Coverband Comeback. Druckluft, deren Auftritt nach dem Feuerwerk geplant war, konnten aufgrund der Verzögerung und der gesetzlich vorgegeben Zeiten zur Nachtruhe nach 0 Uhr nicht mehr auftreten. Am Familiensonntag standen bekannte Akteure aus dem Kinderkanal „KiKA“ von ARD und ZDF auf der Bühne, wie beispielsweise „Kikaninchen“, „Bernd das Brot“ und „TanzAlarm“.
Das Programm auf der zweiten Bühne übernahm erstmals der preisgekrönte Kölner Club „Bootshaus“ mit Technobeats und eindrucksvoller Lasershow. Mit dabei waren freitags Dennis Reif, Elternhouse B2B Verena Becker, Lost Identity, Mausio, Miguel Ángel, OBS und Sarazar B2B Lahos, am Samstag Brandon, Stwn, Dave Replay, Emin, Flobu, Isis Cloudt, Makla, Max Million, Oliver Magenta sowie Sekula und am Sonntag Antipolar, David Herrlich, Kevin Arnold, O’Doyle und Wankelmut.
Ruhige Veranstaltung aus Sicht von Ordnungsdienst und Feuerwehr
Aufgrund des schlechten Wetters kamen am Freitag und Samstag deutlich weniger Besucher*innen in die Rheinaue. Am Sonntag war das Fest bei sonnigem Wetter sehr gut besucht. Drohnenshow/Feuerwerk und den beleuchteten Schiffskonvoi beobachteten auch wieder viele Besucher*innen von den Brücken und an den Rheinufern.
Die neu konzipierte Lenkung der Besucher*innenströme in der Rheinaue hat sich aus Sicht der Stadt bewährt. Zudem folgten viele Besucher*innen offenbar dem Appell der Stadt und verzichteten darauf, Glas mitzubringen, so dass deutlich weniger Scherben auf der Wiese und in den Beeten zurückblieben.
Aus Sicht des Kommunalen Ordnungsdienstes sowie von Feuerwehr und Rettungsdienst verlief Rhein in Flammen ruhig. Der Ordnungsdienst kontrollierte am Samstag rund 110 Personen im Rahmen des Jugendschutzes und vernichtete dabei zehn Klopfer, zwei Flaschen Spirituosen und fünf Packungen Zigaretten. Eine minderjährige Person wurde an die Eltern übergeben. Am Freitag stellte der Ordnungsdienst drei Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Wildpinkelns aus. Gut angenommen wurde der Einsatzleitwagen, den der Ordnungsdienst am Haupteingang der Rheinaue platziert hatte.
Das Technische Hilfswerk (THW) pumpte am Freitag einige Pfützen ab, die sich vor der Hauptbühne gebildet hatten. Am gleichen Abend räumte das THW Treibholz weg, das sich auf der Beueler Rheinseite angesammelt hatte
Am Freitag wurden rund um die Rheinaue und auf der Beueler Seite insgesamt 135 Falschparker verwarnt und zehn Fahrzeuge abgeschleppt. Am Samstag stellte die Stadt 142 Knöllchen aus und ließ 19 Fahrzeuge abgeschleppen.
Feuerwehr und Rettungsdienst verzeichneten freitags und samstags zehn Einsätze auf dem Veranstaltungsgelände sowie zwölf im näheren Umfeld der Veranstaltung.
SWB-Angebot war gut ausgelastet
Das von den Stadtwerken Bonn deutlich ausgeweitete Bus- und Bahnangebot zu Rhein in Flammen war trotz des durchwachsenen Wetters gut ausgelastet. Das Bonner Nahverkehrsunternehmen war mit rund 200 Bussen und 100 Bahnen im Einsatz. Wegen des Regens habe der Rückreiseverkehr vom Veranstaltungsgelände früher begonnen als sonst, war aber wegen des insgesamt geringeren Besucheraufkommens auch schneller abgewickelt, so die SWB. Nach Feuerwerk und Drohnenshow waren Busse und Bahnen und auch die alternativen Mobilitätsangebote wie Clara-Roller, Leihfahrräder oder E-Scooter bis 1.30 Uhr stark gefragt. Die Menschen nutzten die Stadtbahnen, Straßenbahnen und Busse, um in Richtung Bonn, Bad Godesberg, Ramersdorf, Beuel, Siegburg, Bad Honnef und Köln zu fahren. Dank der engen Abstimmung zwischen den regionalen Nahverkehrsunternehmen und regionalem DB-Angebot fanden auch die aus der Region angereisten Gäste schnell ihr Ziel.
Schiffskonvoi mit 5000 Gästen
Am Samstagabend, 4. Mai, startete der von der Tourismus & Congress GmbH (T&C) organisierte Konvoi mit 17 Schiffen bei Einbruch der Dunkelheit. Das Startfeuerwerk auf Höhe von Bonn-Mehlem/Königswinter bot den Schiffsgästen einen eindrucksvollen Blick auf Sternenblumen, Fontänen und Goldregen. Bei der anschließenden Fahrt rheinabwärts erlebten rund 5000 Gäste an Bord der bunt beleuchteten Schiffe erlebten unter anderem die in Licht getauchte Drachenburg, den illuminierten Petersberg und das rot strahlende Maritim-Hotel Königswinter. Unterschiedlichste Illuminationspunkte entlang des Ufers bildeten den stimmungsvollen Rahmen der Fahrt. Dazu zählten unter anderem das Rheinhotel Dreesen („das Weiße Haus am Rhein“), die in lila und grün strahlende Südbrücke, der mit farblichen Wechseln illuminierte Posttower, das World Conference Center, die Villa Hammerschmidt, der Alte Zoll und die Oper sowie die beleuchteten Schiffsanlegebrücken. Dies wurde ergänzt um eine Vielzahle von privaten Beleuchtungselementen. An der Nordbrücke wendete der Konvoi und setzt seine Fahrt, begleitet von einem weiteren Feuerwerk auf Beueler Seite, fort. Nach rund 20 Kilometern Fahrt erreichten die Schiffe ihren Aufstellungsstandort unterhalb der Rheinaue zur abschließenden Lichtershow.
Das Fazit von T&C-Geschäftsführer Udo Schäfer: „Es freut mich, dass es offensichtlich trotz widriger wetterbedingter Umstände gelungen ist, im zweiten Jahr nach der zwangsläufigen Unterbrechung von Rhein in Flammen, die Veranstaltung in ein perspektivisches Fahrwasser zu bringen. Ein großer Dank gilt all denen, die uns mit Blick auf den Konvoi dabei unterstützt haben und somit uns eindrucksvolle Momente beschert haben. Die klare Steigerung der Resonanz im Reisveranstaltersegment bestärkt uns darin, auf dem richtigen Weg zu sein. Auch wenn der verspätete Beginn des ‚Abschlussspektakels‘ aus Dohnenshow/Feuerwerk erst einmal die Stimmung trübte, konnte mit Start desselben eindrucksvoll gezeigt werden, was alles möglich ist. Mit Blick auf die nächsten Jahre, dann hoffentlich bei störungsfreiem Beginn des Abschlusses und besserem Wetter, lässt mich dies positiv in die Zukunft schauen - es ist eine gute Basis weiter darauf aufzubauen.“