Die Westconnect GmbH, eine Beteiligung von E.ON & Igneo Infrastructure Partners, beabsichtigt, größere Teile des Stadtgebiets eigenwirtschaftlich mit Glasfaser zu versorgen. Das Ausbaugebiet erstreckt sich linksrheinisch im Bonner Norden von Auerberg bis nach Pennenfeld im Bonner Süden. Mit diesem Vorhaben sollen rund 30.000 Adresspunkte mit insgesamt rund 106.000 Haushalten und Gewerbeeinheiten bis Ende 2025 mit einer schnellen Glasfaseranbindung von mindestens einem Gigabit erschlossen werden. Das entspricht rund 60 Prozent aller Bonner Haushalte und Gewerbeeinheiten.
Die Wirtschaftsförderung hatte zuvor im Rahmen eines Markterkundungsverfahrens alle Telekommunikationsunternehmen nach der derzeitigen Verfügbarkeit an Bandbreite und deren eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbauabsichten im Stadtgebiet abgefragt und Sondierungsgespräche geführt.
Über die Zusammenarbeit freut sich Victoria Appelbe, Wirtschaftsförderin der Stadt Bonn: „Die digitale Infrastruktur gewinnt als Standortfaktor immer mehr an Bedeutung. Das Ausbauvorhaben von Westconnect kann der Versorgung mit glasfaserschnellem Internet in Bonn einen erheblichen Schub geben.“ Nun stehen die Planungs– und Genehmigungsphasen an. Sobald diese abgeschlossen sind, konkretisiert sich auch, wann und wo der Ausbau starten kann.
Geförderter Ausbau
Die Stadt Bonn hat im Mai 2022 die vorläufige Förderzusage des Bundes für weiteren Glasfaserausbau in Höhe von 18,2 Millionen Euro im so genannten „Graue-Flecken-Programm“ erhalten. Voraussichtlich wird das Land Nordrhein-Westfalen das Fördervorhaben mit weiteren 18,2 Millionen Euro fördern. Dieses Folgeförderprogramm von Bund und Land Nordrhein-Westfalen ermöglicht die Förderung von Adresspunkten, die momentan eine Internetgeschwindigkeit von unter 100 Mbit pro Sekunde aufweisen. Damit hat die Stadt Bonn bislang insgesamt Fördermittel aus Bundes- und Landesprogrammen in Höhe von 48 Millionen Euro einwerben können. Die Ausweitung des eigenwirtschaftlich zu erschließenden Ausbaugebiets bedeutet, dass das potenzielle Fördervolumen und so auch der städtische Haushaltsmittel als Eigenanteil im „Graue-Flecken-Programm“ reduziert werden können.