Eine entsprechende Beschlussvorschlag hat die Verwaltung dem Rat der Stadt Bonn für die Sitzung am 9. Februar 2023 vorgelegt. „Der Aufbau einer Partnerschaft mit Cherson ist Ausdruck gelebter Solidarität“, sagt Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Besondere Bedeutung hat für uns, die Bonner*innen mit in die Ausgestaltung der Partnerschaft einzubeziehen.“
Die Stadt Cherson hat sich in einem Schreiben kurz vor Weihnachten, das der Stadt über das ukrainische Generalkonsulat in NRW Mitte Januar zugeleitet wurde, an die Bonner Oberbürgermeisterin mit der Bitte um Unterstützung und dem Wunsch nach Aufbau städtepartnerschaftlicher Beziehungen gewandt. „Diesem Wunsch möchten wir als deutsche Stadt der Vereinten Nationen, die in europäischen und internationalen Städtenetzwerken für Demokratie, Freiheit und Rechtstaatlichkeit in der Welt eintritt, gerne nachkommen“, betont Katja Dörner.
Darüber hinaus ermöglicht der Beschluss, Fördermittel für kommunale Wiederaufbauprogramme zu beantragen und auch die Arbeit der vielen Menschen, Organisationen und Institutionen, die In Bonn Hilfe für die Ukraine leisten, weiter zu unterstützen.
Hintergrund
Die südukrainische Stadt Cherson mit ihren rund 290.000 Einwohnern (Stand im Jahr 2021) wurde direkt zu Beginn des Angriffskrieges Russlands schweren Gefechten unterzogen und im März 2022 vom russischen Militär eingenommen. Tausende Menschen sind daraufhin aus Cherson geflohen. Im September 2022 startete das ukrainische Militär eine Gegenoffensive - und es gelang, die Stadt von russischer Besetzung zu befreien. Der russische Angriff hat zu schweren Zerstörungen u.a. der Infrastruktur wie Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Energieversorgung geführt. Aktuell steht Cherson unter militärischer Verwaltung.
Bei ihrem Treffen in Kiew am 25. Oktober 2022 hatten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky einen gemeinsamen Appell zur Bildung deutsch-ukrainischer Partnerschaften verabschiedet.