„Dass der Bunker als historisches Zeugnis und Mahnmal des Nationalsozialismus zu einem Ort der Demokratie werden soll, ist eine wegweisende Idee“, freut sich Oberbürgermeisterin Katja Dörner über den Beschluss. „Nach Jahren der Suche für eine geeignete Nutzung des Bunkers, könnte nun mitten in der Stadt ein Ort entstehen, in dem die Kunst des Exils sichtbar wird.“ Im nächsten Schritt wird die Verwaltung eine Machbarkeitsstudie beauftragen, um die erforderlichen baulichen Maßnahmen für die öffentliche Nutzung des unter Denkmalschutz stehenden Hochbunkers zu ermitteln und eine Einschätzung zu den damit verbundenen Kosten zu erhalten.
Geschichte und Diskurs werden lebendig
Das Herzstück im geplanten Forum soll die Sammlung „Memoria“ des Kölner Sammlers Thomas B. Schumann werden. Sie umfasst über 50.000 Bücher von Exilautor*innen und rund 1.000 Bildwerke von exilierten Künstler*innen, die in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945 Deutschland verlassen mussten. Durch Wechselausstellungen mit zeitgenössischer Kunst von Menschen, die aktuell im Exil leben, soll ein Bezug zur Gegenwart und ein Perspektivwechsel geschaffen und auf die Situation der rund 84 Millionen Menschen aufmerksam gemacht werden, die sich derzeit weltweit auf der Flucht befinden. Hierfür wurde die UNO-Flüchtlingshilfe als Partnerin gewonnen.
Darüber hinaus baut das Forum sowohl auf eine breite Vernetzung mit Akteuren der Kultur und der Stadtgesellschaft als auch auf die Kooperation mit national, beziehungsweise international agierenden Partner*innen, um den Windeckbunker zu einem lebendigen Kultur-, Diskurs- und Lernort zu machen.