Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung der Bonner Energie Agentur und der Stadt Bonn:
Der mit einem Preisgeld von 10.000 Euro versehene Sanierungssprint-Wettbewerb wurde ausgeschrieben, um einen innovativen Ansatz zur prozessoptimierten Gebäudesanierung zu verbreiten. Damit wird ein wichtiger Beitrag für das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes bis 2045 geleistet.
Sanierungssprint – ein innovativer Ansatz
In einem Sanierungssprint werden Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihenhäuser und Doppelhaushälften innerhalb kürzester Zeit zum Effizienzhaus: Dach, Fassade, Fenster, Wärmepumpe und Photovoltaikanlage sowie die Komplett-Renovierung des Innenbereichs mit neuen Bädern, Türen und Fußböden werden dabei berücksichtigt. Eine Vielzahl unterschiedlicher Gewerke arbeitet dabei zeitgleich Hand in Hand. Ein sehr gut durchdachter Bauablauf und die Baubegleitung durch einen Sanierungscoach kann dabei zu erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen bei gleichbleibend hoher Qualität führen.
Das erfolgreiche Konzept der Bonner Energie Agentur
Die BEA hat ein pragmatisches Konzept entwickelt, in dem an einer „lernenden“ Pilotbaustelle der Sanierungssprint in Bonn eingeführt werden soll. Dafür wird ein Zweifamilienhaus aus den 60er Jahren ins Visier genommen. Vom digital dreidimensionalen Gebäudeaufmaß bis zur Umsetzung im Rekordtempo sollen erfahrene Planungsbüros und Bauteams die erste Baustelle durchführen. Parallel zur Planungsphase werden lokale Netzwerke auf- und ausgebaut. Auf der Baustelle sollen die Teams dann weiter geschult werden, um den Sanierungssprint auch in Bonn und Umgebung auf Dauer etablieren zu können. Das Motto: Statt „Learning by Doing“ wird auf „Learning by Experts“ gesetzt.
„Die Bonner Energie Agentur ist im letzten Jahr für den Klimaschutz gewachsen. Von drei festen Mitarbeiterinnen hat sich unser Team um acht Kolleginnen und Kollegen vergrößert. Gemeinsam haben wir mit vier neuen Projekten aus dem Bonner Klimaplan begonnen, darunter mit dem Aufbau von fünf Quartiersbüros“, erklärt Tina Enderer, Koordinatorin der BEA-Angebote. „In den Quartiersbüros wird die Energieberatung direkt zu den Besitzerinnen und Besitzern von Häusern und Wohnungen vor Ort getragen. Das lokale Netzwerk für die Sanierungssprints wird besonders hier von großem Nutzen sein.“
Das erfolgreiche BEA-Konzept wurde von Tina Enderer, Architektin und BEA-Energieberaterin, in enger Zusammenarbeit mit Svenja Fuchs, Koordinatorin der BEA-Energieberatungen, und Lars Klitzke, Energieberater der Bonner Energie Agentur und Professor an der Hochschule Mainz, ausgearbeitet. Die BEA wird das Geld im Sinne des Wettbewerbs investieren, um Schnelligkeit und Qualität von Sanierungen zu fördern, mit denen Bonn den Weg in Richtung Klimaneutralität 2035 einschlägt.
Existierendes Experten-Netzwerk als erprobte Grundlage
Die gute Grundlage für die Bauteams gibt es schon: das Expert*innen-Netzwerk „Energieeffizienz-Partner Bonn / Rhein-Sieg“. Das sind Planungs- und Energieberatungsbüros sowie Handwerksbetriebe, die im regelmäßigen fachlichen Austausch von der BEA begleitet werden. „Diese Betriebe sind offen für den Blick über Gewerke hinweg. Außerdem halten sie ihr Wissen stets auf dem aktuellen Stand und tauschen sich untereinander aus. Das ist eine hervorragende Basis für die Bauteams“, so Svenja Fuchs, BEA-Mitarbeiterin.