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Bereits zum fünften Mal lädt das Kunstmuseum Bonn im Zwischenspiel die Bonner Bürger*innen ein, sich mit ihren Projektideen im Programm des Museums einzubringen.
Mittlerweile fester Bestandteil des Ausstellungsprogramms, verdeutlicht das Zwischenspiel die Offenheit des Museums für die Wünsche der Stadtgesellschaft. Gemeinsam gilt es, neue Formate zu erproben und die Aufgaben und Chancen des Museums auszuloten. Im vergangenen Jahr umfasste das Zwischenspiel viel soziales und politisches Engagement, außergewöhnliche Performances und Ausstellungen, interaktive Werkstätten und Taxifahrten zu unbekannten Zielen.
Vom 16. September bis 31. Oktober konnten sich Personen aus Bonn und dem Umland mit ihren Projektideen bewerben. Eine Jury wählte die folgenden Projekte aus, die von Februar bis April 2025 im Kunstmuseum Bonn realisiert werden:
17. bis 23. Februar Konrad Bohley und Kerstin Carlsson am Ende, Raum des Werdens
4. bis 9. März a.mu.co.co, Where are the women/FLINTA*in...?
18. bis 23. März NUANS, Tutorial für phantasievolle Aktionen
24. bis 30. März Karen Eliot, Billionaire Mindset
1. bis 6. April Annika und Andreas Leese, @teatrieurope
Videonale.20: 11. April bis 18. Mai 2025
Festival für Video und zeitbasierte Kunstformen
Mit der 20. Ausgabe feiert die Videonale 40 Jahre Festivalgeschichte in Bonn mit einer Ausstellung im Kunstmuseum Bonn und an verschiedenen Orten in der Stadt. Für das Jubiläum ist die Videonal tief in das Festivalarchiv eingetaucht. Insgesamt wurden für die Ausstellung 27 Videowerke ausgewählt, die einen spannungsreichen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart der Videokunst eröffnen. Historische Videowerke treffen auf neue Produktionen, die das Spektrum dessen, was Video als Kunstform kann und als erzählerisches Medium von Beginn an auszeichnete, eindrücklich dokumentieren.
Bereits vor der Eröffnung gibt es während des Prologs bis 13. März 2025 Gelegenheit zu Annäherung an die Werke der Videonale.20. An den Eröffnungstagen (11./12. April 2025) und während der gesamten Ausstellungszeit lädt die Videonale mit Introductions, Resonanzen, Führungen, Workshops und Talks zur Auseinandersetzung mit den Werken ein. Screenings und Performances finden als Satelliten in Parks, historischen Gebäuden und privaten Wohnzimmern statt. Performative Ausflüge führen entlang der Ausstellungsstationen durch die Stadt.
Heimweh nach neuen Dingen – Reisen für die Kunst: 8. Mai bis 7. September 2025
„... jetzt fühle ich die Notwendigkeit in der Ferne zu sein, ich habe Heimweh und ein schier unstillbares Bedürfnis nach neuen Dingen.“ (August Macke, 1912)
Mit der Ausstellung lädt das Kunstmuseum dazu ein, die eigene Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst neu zu entdecken und ihre Relevanz für aktuelle Diskurse neu zu erkunden. Ausgehend von August Mackes ikonischen Werken der legendären Tunis-Reise 1914, die er gemeinsam mit Paul Klee und Louis Moilliet unternahm, eröffnet die Schau einen Austausch zwischen Kunstwerken verschiedener Zeiten und Orte. Die Ausstellung reflektiert die Bedeutung des Reisens als Inspiration und künstlerisches Werkzeug sowie Begriffe wie interkultureller Austausch, kulturelle Aneignung und globale Verantwortung.
Sammlungswerke von Sigmar Polke, Michael Buthe und Joseph Beuys treten in Dialog mit Leihgaben zeitgenössischer Künstler*innen wie Haleh Redjaian, Niadia Kaabi-Linke oder Manaf Halbouni. Werke aus der Sammlung der Moderne werden ergänzt durch umfangreiches Material aus dem August Macke-Archiv (Münster) und Reisefotografien von Gabriele Münter.
From dawn till dusk: 3. Juli bis 2. November 2025
Der Schatten steht gewissermaßen am Beginn der Kunstgeschichte. In der antiken Überlieferung Plinius des Älteren ist es die Tochter des Töpfers Butades, die den Schattenumriss des Kopfes ihres Geliebten mit einem Kohlestift nachzeichnet und damit das erste Bild erschafft. Das berühmte Höhlengleichnis des griechischen Philosophen Platon wiederum grenzt die wirklichkeitsverschleiernden Schattenbilder in der dunklen Höhle vom hellen Licht der Erkenntnis ab und damit die buchstäblich schattenhafte Existenz von der wahrhaftig erleuchteten. Das Dubiose, potenziell Unheimliche begleitet den Schatten über Jahrhunderte, bevor die Romantik seine positiven Dimensionen entdeckt und den Schatten mit der Psyche verbindet. So wird in Adelbert von Chamissos Kunstmärchen Peter Schlemihl der Verlust des Schattens mit dem Verlust der Seele gleichgesetzt. Auch wenn der Schatten seit der frühen Neuzeit im Repertoire der Malerei durchaus eine Rolle spielt, wird er erst seit dem 19. Jahrhundert und der Erfindung der Fotografie sowie des Films zu einem wesentlichen Bildelement.
Anhand von rund 40 internationalen Positionen zeichnet die Ausstellung erstmalig in einem deutschen Museum die Emanzipation des Schattens zu einem bildgebenden, dabei immer medienreflexiven Thema innerhalb der aktuellen Kunst nach. Sie untersucht dabei das vom Existenziellen über das Bedrohliche bis zum Politischen reichende Spektrum der Schattenwelten. Im Schatten berühren sich das Abwesende und das Anwesende. Er verweist zeichenhaft immateriell auf die Existenz der materiellen Welt und enthält gleichzeitig auch ihr Verlöschen. Er gehört zum Körper, von dem er sich gleichzeitig auch stets ein Stück entfernt. Er ist eine Spur, die wie die Fotografie als Index funktioniert und zugleich eine Projektionsfläche ist, die mit dem Anspruch einer eigenen Realität auftritt. In diesem Kontext kann der Schatten einerseits als Metapher für die Krise des Subjekts gelesen werden, aber auch als wichtiger Indikator für eine Wirklichkeit jenseits des vordergründig Sichtbaren.
Beteiligte Künstler*innen (Auswahl):
Vito Acconci, David Clerbout, Marlene Dumas, Hans-Peter Feldmann, Jenna Gribbon, Nadia Kaabi-Linke, William Kentridge, Astrid Klein, Farideh Lashai, Gerhard Richter, Regina Silveira, Javier Téllez, Kara Walker, Jeff Wall, Sue Webster/Tim Noble.
Menschen und Geschichten: Die Sammlung der Klassischen Moderne - ab 15. September 2025
Kunst ist immer eng mit den Lebenswegen von Künstler*innen, ihren Familie sowie Kunstsammelnden verknüpft. Die neue Sammlungspräsentation im Bereich der Klassischen Moderne spürt diesen Wegen und Geschichten nach. Während die Darstellung ausgewählter Werkprovenienzen historische Entwicklungen und ihre konkreten Auswirkungen auf einzelne Menschen und ihre Lebenswege nachvollziehbar macht, entwerfen exemplarische Biografien ein lebendiges und facettenreiches Bild der Entstehungszeit der gezeigten Kunstwerke.
Neben beliebten Sammlungshighlights der bekannten Rheinischen Expressionisten zeigt die Neupräsentation selten ausgestellte Werke von Marta Worringer, Käthe Kollwitz, Olga Oppenheimer und anderen.
Human AI Art Award 2025: 21. September bis 23. November 2025
Die Deutsche Telekom und das Kunstmuseum Bonn verleihen 2025 zum zweiten Mal den Human AI Art Award. Mit einem Preisgeld von 10.000 Euro und einer zweimonatigen Ausstellung fördert der Award innovative künstlerische Ansätze im Zeitalter der digitalen Transformation. Der jährlich ausgelobte Preis Künstler*innen, die im Spannungsfeld von bildender Kunst und modernster Technologie, insbesondere Künstlicher Intelligenz, arbeiten und hier Pionierarbeit leisten. Nach der erfolgreichen Premiere 2024, bei der die US-Künstlerin Lauren Lee McCarthy von einer hochkarätigen Jury für ihr Werk Lauren geehrt wurde, wird der oder die Preisträger*in 2025 Anfang des Jahres bekanntgegeben.
Ein besonderes Highlight der Auszeichnung ist der von der Agentur Meiré und Meiré eigens für den Human AI Art Award entworfene Pavillon, der wärend der Ausstellungsdauer im Außenraum vor dem Kunstmuseum Bonn steht. Hier wird die prämierte künstlerische Arbeit präsentiert. Die temporäre Architektur bietet den nominierten Werken einen zeitgemäßen Rahmen und dem Publikum einen Ort, um in die Wechselwirkungen von Kunst und Technologie einzutauchen. Der Eintritt ist kostenlos.
Gregory Crewdson: Retrospektive – 9. Oktober 2025 bis 22. Februar 2026
Mit Gregory Crewdson (geboren 1962 in Brooklyn, New York) präsentiert das Kunstmuseum Bonn einen der international bedeutendsten Vertreter der inszenierten Fotografie. Seine aufwendig bis ins Detail arrangierten Aufnahmen beschwören das Abgründige inmitten des Alltäglich-Vertrauten: Im monumentalen Format zeigen die Fotografien den Einbruch des Unheimlichen und Rätselhaften in die vermeintlich heile Welt US-amerikanischer Vorstädte. Menschen handeln wie in Trance, mysteriöse Lichter erscheinen am Nachthimmel und Kornkreis in gepflegten Rasenflächen.
Die umfassende Retrospektive stellt alle wichtigen Fotoserien des Künstlers von den 1980er Jahren bis zur jüngsten Gegenwart in Auszügen vor. Mehr als 70 Werke geben Einblick in seine faszinierende Bildwelt, vom künstlerischen Frühwerk über seine bekanntesten Serien Twilight und Beneath the Roses bis hin zu neuesten Arbeiten, die um den Niedergang der amerikanischen Gesellschaft abseits der großen Metropolen kreisen. Crewdons unheimliche Motive sind zeitlos und zugleich von beklemmender Aktualität angesichts wirtschaftlicher und sozialer Krisen – nicht nur in den USA.
Eine Kooperation mit der Albertina, Wien.
Ausgezeichnet #9: Felix Schramm – 13. November 2025 bis 18. Januar 2026
Stipendiat*innen der Stiftung Kunstfonds
In der Reihe „Ausgezeichnet“ stellen ehemalige Stipendiat*innen der Stiftung Kunstfonds alljährlich im Kunstmuseum Bonn aus. Diesmal fiel die Wahl der Jury auf Felix Schramm (geboren 1970 in Hamburg, lebt und arbeitet in Düsseldorf).
Die Auseinandersetzung mit dem Raum, dessen Formen und Grenzen steht im Zentrum von Schramms Oeuvre, das verschiedenste Medien umfasst. Monumentale Konstrukte aus Gipskarton, Holz und Farbe brechen die vorhandenen räumlichen Strukturen auf und rücken sie zugleich in den Fokus. Splittrig-fragmentierte Formen ragen in den Raum und durchdringen die Wände. Sie scheinen sich zu ballen oder auseinanderzudriften, verschränken sich zu einem komplexen Gefüge. Das grundlegende Zusammenspiel von Setzung und Zersetzung findet in Schramms fotografischen Collagen ebenso einen Widerhall wie in seinen Akkumulationen. Spannungsvoll verbindet diese Werkgruppe verschiedenartige Versatzstücke, etwa Modellteile, Abformungen und Materialproben, die in und auf transparenten Kuben arrangiert werden. Diese bilden gleichermaßen Hauben wie Sockel und stellen die Grenze zwischen Werk und Display in Frage.
Kerstin Brätsch: 4. Dezember 2025 bis 12. April 2026
Für ihre Ausstellung verwandelt Kerstin Brätsch das Kunstmuseum Bonn in einen dichten Bilderkosmos. Mit ihren intensiv leuchtenden Malereien knüpft die Künstlerin an die lange Tradition der abstrakten Kunst an und erweitert diese zugleich. Zentraler Ausgangspunkt ihrer Arbeit ist der Bezug zwischen Malerei und Körper auf physischer, aber auch auf psychischer und sozialer Ebene. Dabei verbindet sie den individuellen Pinselstrich mit digitalen Effekten und kunsthandwerklichen Techniken. Mit Neuproduktionen und Werken aus den vergangenen 15 Jahren eröffnet die Ausstellung einen breiten Überblick über Kerstin Brätschs Schaffen, in dem sie die Malerei immer wieder neu befragt.
Ähnlich dem Mimikry-Prinzip bei Tieren durchwandern ihre Motive verschiedene Medienformate. Faktoren wie Licht und Zufall werden dabei zu gleichberechtigten Elementen im künstlerischen Prozess. Indem Kerstin Brätsch außerdem regelmäßig gezielt kollektive Arbeitsformen eingeht, stellt sie grundlegende Fragen nach Autorschaft und Subjektivität der Malerei, um sie neu im Kunstdiskurs zu verorten. So wird die Ausstellung ergänzt mit kollaborativen Projekten von DAS INSTITUT (mit Adele Röger), Sergei Tcherepnin, KAYA (mit Debo Eilers) und Wibke Tiars.
Seit 2007 sind ihre Arbeiten in internationalen Ausstellungen zu sehen, so auch wiederholt auf der Venedig Biennale. Ihre Werke sind in wichtigen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten, und die Künstlerin erhielt renommiere Preise wie u.a. den Helen Frankenthaler Award for Painting, den Peill-Preis der Günther-Peill-Stiftung, den August-Macke-Preis für Malerei sowie den Munch Award des Munchmuseet in Oslo.