Die neun vorgestellten Archäologinnen waren zu ihrer Zeit wegen ihrer Fachkenntnis und Beiträge zur Wissenschaft hochgeschätzt. In der Öffentlichkeit sind ihre Namen und Leistungen heute jedoch nur noch dem Fachpublikum bekannt und fast vergessen. Das will die Ausstellung „‚Ein gut Theil Eigenheit‘ – Lebenswege früher Archäologinnen“ ändern:
Die Rheingräfin Sibylle Mertens-Schaaffhausen (1797-1857) beispielsweise galt nicht nur als „erste Archäologin Deutschlands“, sondern als fachkundige Sammlerin, die sogar von Altertumskundlern wie Theodor Mommsen geschätzt wurde. Die in Westpreußen geborene Margarete Bieber erkämpfte sich ihren Bildungsweg, lehrte als erste habilitierte Professorin der Archäologie an einer deutschen Universität und als zweite Frau überhaupt, die eine planmäßige Professur innehatte. Vertrieben von den Nationalsozialist*innen war sie zudem an verschiedenen Universitäten in den USA tätig.
Die Poster-Ausstellung wurde gemeinsam mit dem Ausstellungsbüro Archäotext im Kontext des Projekts „Akteurinnen archäologischer Forschung zwischen Geistes- und Naturwissenschaften: Im Feld, im Labor, am Schreibtisch (AktArcha)“ entwickelt. „AktArcha" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und am Historischen Institut der Universität der Bundeswehr München umgesetzt. Mit der Wanderausstellung möchte das Projekt Archäologinnen und ihre Forschungsleistungen sichtbarer und für ein breiteres Publikum erfahrbarer machen. Die gestalterische Umsetzung übernahm das Büro 7Silben.
Interessierte können die Ausstellung von Donnerstag, 20. April, bis Sonntag, 11. Juni 2023, mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr im Ernst-Moritz-Arndt-Haus, Adenauerallee 79, besuchen.