Nach dem Umzug von Parlament und Teilen der Regierung im Jahr 1999 sind sechs Bundesministerien mit ihrem ersten Dienstsitz am Rhein geblieben. Im ehemaligen Bundeskanzleramt hat heute das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung seinen Sitz.
Bundesrat
Der Bundesrat tagte von 1949 bis 2000 in Bonn. Seine Mitglieder versammelten sich in der früheren Pädagogischen Akademie, in der ab September 1948 der Parlamentarische Rat das Grundgesetz erarbeitet hatte. Nachdem das Gebäude erweitert worden war, wurde es ab August 1949 offiziell als „Bundeshaus“ bezeichnet, in dem neben dem Bundesrat auch der Deutsche Bundestag tagte.
Als dieser im Juni 1991 beschloss, den Parlaments- und Regierungssitz des wiedervereinigten Deutschlands nach Berlin zu verlegen, entschieden sich die Ländervertreter dafür, vorerst am Rhein zu bleiben.
1996 stimmte der Bundesrat aber doch für einen Umzug und kam am 14. Juli 2000 zur letzten Sitzung in Bonn zusammen. Im historischen Sitzungssaal präsentiert das Haus der Geschichte heute die Ausstellung „Unser Grundgesetz“. Die Schau stellt die Akteure vor, die an der Entstehung 1948/49 mitwirkten und zeigt, welche Entwicklung das Grundgesetz bis 1990 durchlaufen hat.
- Ort
Ort
Bundesrat
Platz der Vereinten Nationen 7
53113 Bonn
Villa Hammerschmidt
Die Villa Hammerschmidt mit ihrem weitläufigen Park ist seit 1950 Amtssitz des Bundespräsidenten. Wenn sich der Bundespräsident am Rhein aufhält, wird die Standarte auf dem Dach des Gebäudes gehisst.
Alle zwei Jahre veranstalten das Bundespräsidialamt, die Stadt Bonn und weitere Partner einen Tag der offenen Tür im Park und in der Villa Hammerschmidt. Meist nutzen mehrere zehntausend Menschen die Gelegenheit, die historischen Orte einmal genauer kennenzulernen.
Zudem ist die Villa Hammerschmidt auch einer der Trauorte des Standesamtes Bonn.
Das Bundespräsidialamt zum „Weißen Haus am Rhein“
- Ort
Ort
Villa Hammerschmidt
Adenauerallee
53113 Bonn
Führungen Villa Hammerschmidt
Die Villa Hammerschmidt ist nicht öffentlich zugänglich. Unter bestimmten Vorgaben und nach vorheriger Anmeldung (mit Angabe des vollständigen Namens, Geburtstag und -ort) sind dennoch Besichtigungen möglich.
- Führungen für Gruppen: Führungen mit eigenem Gästeführer sind auf Anfrage möglich montags bis freitags von 9-13 Uhr (letzter Einlass). Die maximale Personenzahl liegt bei 20 Personen. Anmeldungen unter Telefon 0228 775001 oder E-Mail bonntourenbonnde
- Für Schulklassen gelten Sonderkonditionen.
- Führungen für Einzelreisende: nur mit namentlicher Anmeldung 14 Tage vor dem Führungstermin buchbar. Anmeldungen unter Telefon 0228 775000 oder E-Mail bonninformationbonnde
Plenarsaal
Ein Symbol für eine offene Gesellschaft und Demokratie sollte er sein – lichtdurchflutet und transparent, viel Glas, keine massiven Wände. Die Erwartungen an den neuen Plenarsaal in Bonn sind hoch, als dieser am 30. Oktober 1992 endlich feierlich eingeweiht wird. Mit dem Bau sollte ein neues Demokratieverständnis zum Ausdruck gebracht werden. Keine Abgeordneten-Hochburg war er, sondern ein Ensemble aus Glas und Stahl, hellem Holz und Aluminium, direkt am Rheinufer, zugänglich und nahbar für die Bürger. Stararchitekt Günter Behnisch, der mit dem Bau des Münchener Olympiastadions berühmt geworden war, hatte diese Aufgabe übernommen.
Genießen konnten die Parlamentarier ihr neues Haus jedoch nicht lange. Von Anfang an war klar, dass der Plenarsaal nur kurz genutzt werden würde, denn am 20. Juni 1991 hatte der Bundestag für Berlin als Sitz des Parlaments gestimmt – noch ehe der vier Jahre zuvor beschlossene Neubau bezugsfertig geworden war. Seit 1999 ist der Plenarsaal nun Konferenz- und Veranstaltungsgebäude und mittlerweile Teil des World Conference Center Bonn. Jährlich sind hier rund 60.000 Personen bei Tagungen, Kongressen oder Veranstaltungen.
- Ort
Ort
Plenarsaal
Platz der Vereinten Nationen 3
53113 Bonn
Führungen Plenarsaal
Der ehemalige Plenarsaal des Deutsche Bundestages ist nicht öffentlich zugänglich. Unter bestimmten Vorgaben und nach vorheriger Anmeldung sind dennoch Besichtigungen möglich.
- Führungen für Gruppen: Führungen mit eigenem Gästeführer sind frühestens vier Wochen vor dem gewünschten Termin buchbar bei der Bonn-Information (Bonn-Touren) unter +49 228 775001 (Bürozeiten der Bonn-Touren Mo-Do 10-13 Uhr und 14-16 Uhr, Fr 10-14 Uhr) oder unter bonntourenbonnde. Die maximale Personenzahl liegt bei 20 Personen.
- Führungen für Einzelreisende: Termine erfahren Sie bei der Bonn-Information unter Telefon 0228 775000.
Kanzlerbungalow
Einige historisch bedeutsame Gebäude aus der Zeit der „Bonner Republik“ stehen nach vorheriger Anmeldung zum Besuch offen. Seit seiner baulichen Revitalisierung durch die Wüstenrot-Stiftung im Jahr 2009 kann auch der Kanzlerbungalow besichtigt werden. Der nach den Plänen des Architekten Sep Ruf entstandene Bungalow diente von 1964 bis 1999 den Bundeskanzlern als Wohn- und Empfangsgebäude.
Besuche von Einzelgästen und Gruppen im Kanzlerbungalow sind aus konservatorischen und sicherheitstechnischen Gründen zwischen Februar und Ende Mai 2024 in begrenztem Umfang möglich. Informationen dazu erteilt der Besucherdienst des Hauses der Geschichte.
- Ort
Ort
Kanzlerbungalow
Kaiser-Friedrich-Straße 14
53113 Bonn
Bundeskanzleramt und Palais Schaumburg
Der Gebäudekomplex Bundeskanzleramt ist heute Sitz des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Das Haus der Geschichte (Öffnet in einem neuen Tab) vermittelt Führungen durch das Kanzlerarbeitszimmer mit Originalmöbeln von Helmut Schmidt und den Kabinettssaal.
Der Bundeskanzler hat seinen Bonner Dienstsitz im Palais Schaumburg. Derzeit wird das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1860 saniert und ist deshalb für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Besichtigen können Sie die Räume dennoch: Im Online-Panorama (Öffnet in einem neuen Tab).
- Ort
Ort
Bundeskanzleramt und Palais Schaumburg
Adenauerallee 141
53113 Bonn
Weitere Highlights im Bundesviertel
Das frühere Abgeordnetenhochhaus „Langer Eugen“ bildet mit einigen Nachbargebäuden und dem Alten Wasserwerk den UN Campus, denn seit 1996 ist Bonn deutsche Stadt der Vereinten Nationen.
Seit 2003 hat die Deutsche Welle ihren Sitz im sogenannten „Schürmannbau“ und sendet von dort aus in 30 Sprachen ihr Programm in alle Welt.
Im „Tulpenfeld“ sind die deutschen Entwicklungshilfeorganisationen, das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik und die Bundesnetzagentur heimisch geworden.
An der B 9 nahe der Museumsmeile ist ein weiteres Zentrum der deutschen Entwicklungspolitik entstanden: die Bonner Zentrale der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Mäanderbau.
Das Bundesviertel symbolisiert den Strukturwandel Bonns vom Politikstandort zum internationalen Wirtschafts- und Dienstleistungsstandort. Ein markantes Wahrzeichen dieser Entwicklung ist der Post Tower, Sitz der Konzernzentrale der Deutschen Post DHL. Mit einer Höhe von 162,5 Metern ist der nach den Plänen von Helmut Jahn erbaute Turm das höchste Bürogebäude Nordrhein-Westfalens.
Die Deutsche Telekom AG und die Deutsche Postbank haben ihre Konzernzentralen ebenfalls am Standort Bonn.