Dies ist eine Pressemeldung der Verbraucherzentrale Bonn
„Verbraucherschutz schafft Sicherheit. Denn er bewahrt Menschen vor Übervorteilung, unterstützt sie bei der Durchsetzung berechtigter Interessen gegenüber Anbietern und stärkt sie durch unabhängige Informationen“, sagte Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, in seiner Begrüßung. „Gerade in unsicheren Zeiten mit sich überlagernden Krisen und drängenden Zukunftsfragen ist das besonders wichtig.“ Schuldzinski lobte die konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn und dankte den politisch Verantwortlichen aus Kommune und Land für die gesicherte Finanzierung der Beratungsstelle bis Ende 2029.
NRW-Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen gratulierte in einem Videogrußwort zum Silberjubiläum: „Seit 25 Jahren steht die Beratungsstelle Bonn den Bürgerinnen und Bürgern mit Rat und Tat zur Seite“, würdigte sie die engagierte Arbeit des Teams. Die immer weiter fortschreitende Digitalisierung des Verbraucheralltags beispielsweise biete viele Vorteile, berge aber auch Risiken, etwa unseriöse Geschäftspraktiken und Fanshops. „Der Landesregierung ist es wichtig, die Menschen gut zu informieren und objektiv zu beraten. Die Verbraucherzentrale NRW ist und bleibt daher eine wichtige Stütze für Verbraucherinnen und Verbraucher in Nordrhein-Westfalen“, sagte Ministerin Gorißen.
Bürgermeisterin Dr. Ursula Sautter überbrachte die Glückwünsche der Stadtspitze. „Die helfenden und präventiven Angebote der Verbraucherzentrale sind ein wichtiger Baustein der kommunalen Daseinsfürsorge“, betonte sie die Bedeutung der Beratungsstelle. „Ärger mit Telekommunikations- und Energieanbietern, überhöhte Handwerkerrechnungen oder Probleme mit Verträgen für Reisen oder Fitness-Studios können jeden und jede betreffen. Hier ist es gut, im Fall der Fälle auf unkomplizierte und schnelle rechtliche Hilfe zurückgreifen zu können“, sagte die Bürgermeisterin.
Beratungsangebote kontinuierlich angepasst und ausgeweitet
Susanne Bauer-Jautz, Leiterin der Beratungsstelle Bonn, unternahm in ihrer Rede einen Streifzug durch die zurückliegenden Jahre. Ratsuchende erhielten seit der Eröffnung 1999 stets aktuelle Informationen zu allen Fragen rund um den privaten Haushalt – zunächst in Papierform, mit der Digitalisierung zunehmend auch online. Tests zu Produkten und Tipps zu Dienstleistungen waren dabei ebenso gefragt wie die persönliche Rechtsberatung, Energieberatung sowie Tipps und Hinweise zu Versicherungen und Finanzdienstleistungen.
Die Beratungsangebote wurden in den zweieinhalb Jahrzehnten immer wieder angepasst und ausgeweitet – „dies war vielen gesetzlichen, aber auch technischen Änderungen im Verbraucheralltag geschuldet“, erläuterte Bauer-Jautz. „Die Liberalisierung der Energie- und Telekommunikationsmärkte, die fortschreitende Digitalisierung des Alltags, aber auch die eintretenden Krisen von der Finanzkrise über die Corona-Pandemie bis hin zur Energiekrise infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine erforderten immer wieder neue Angebote und Methoden.“
Doch obwohl sich das Beratungsspektrum über die Jahre veränderte, zeigen sich in einigen Bereichen auch Parallelen. So gab es ungewollte Vertragsabschlüsse und Überrumplung zunächst bei Kaffeefahrten, an der Haustüre, per Post, am Telefon, dann aber auch im Internet und schließlich per App. Zu den Dauerbrennern der täglichen Arbeit gehören zudem Probleme bei Telekommunikations-, Energie- und Finanzdienstleistungen, „oftmals weil die vereinbarte Leistung nicht oder nur schlecht erbracht wurde“, so die Leiterin der Beratungsstelle.
Noch näher bei den Menschen: Seit 2022 Beratung in vier Quartieren
1999 wurde die Beratungsstelle mit drei Stellen für Beratungskräfte (inklusive Leitung) sowie einer Energieberatungsstelle eingerichtet. Seit 2022 werden Beratungsinhalte zudem mit zwei weiteren Stellen in vier Quartieren (Dransdorf, Medinghoven, Pennenfeld und Tannenbusch) angeboten. „Dank der Finanzierung durch Land, Stadt und die Abfallbetrieben bonnorange sind wir dort einmal wöchentlich mit Sprechstunden zu verbraucherrechtlichen Problemen sowie auch mit integrierter Abfall – und Umweltberatung präsent“, erklärte Susanne Bauer-Jautz. „Insbesondere Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen besondere Unterstützung benötigen, erhalten hier in ihrer vertrauten Umgebung Hilfestellung für ihre zahlreichen rechtlichen Probleme und werden durch Aktionen und Workshops für Abfall- und Umweltprobleme sensibilisiert.“ Der große Zuspruch der Bonner Bürgerschaft sei Anspruch und Ermutigung, die Arbeit fortzusetzen und zukunftsfähig auszubauen.