Neben archivfachlichen Aufgaben, zum Beispiel der Betreuung von Nachlassgeber*innen oder qualitätssichernden Maßnahmen wie der Festlegung von Standards, ist sie verantwortlich für den Bereich der Digitalisierung sowie das Einrichten eines digitalen Langzeitarchivs für die Stadt Bonn. Auch wissenschaftliche Publikationen und die Vermittlungsarbeit werden weiterhin von ihr wahrgenommen.
Von Beginn an begleitet sie das Projekt ‚Um- und Neubau des neuen Standortes des Stadtarchivs in der ehemaligen Pestalozzischule‘. „Ich freue mich darauf die anstehenden Zukunftsprozesse im Stadtarchiv zu steuern und auf eine starke stadthistorische Präsenz am künftigen Standort. Dieser wird Bürger*innen, Initiativen und Forscher*innen erweiterte Möglichkeiten geben Geschichte zu erforschen, zu erfahren und zu erleben. Zukünftig möchte ich die digitale Präsenz und Vernetzung des Stadtarchivs und der Stadthistorischen Bibliothek weiter ausbauen und so die wertvollen Bestände sichtbarer und zugänglicher machen“, sagt Dr. Yvonne Leiverkus.
Das Stadtarchiv ist, wie Stadtmuseum und Gedenkstätte, ein Institut im neuen Zentrum für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen, das organisatorisch zum Kulturamt gehört. Unter dem Dach des stadthistorischen Zentrums möchte Dr. Leiverkus die Vernetzung mit lokalen, regionalen und internationalen Partnern ausbauen.
Die 46-Jährige studierte Geschichte und Romanistik in Düsseldorf und promovierte zu einem spätmittelalterlichen Thema. Nach mehrjähriger Tätigkeit als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte absolvierte sie das Archivreferendariat für die Laufbahn des höheren Archivdienstes beim Landesarchiv Nordrhein-Westfalen und an der Archivschule in Marburg.
Seit 2009 war sie stellvertretende Leiterin im Bonner Stadtarchiv. Neben Veröffentlichungen zur mittelalterlichen Geschichte hat sie sich mit unterschiedlichen Aspekten der Bonner Stadtgeschichte beschäftigt, zuletzt mit der Rezeption von Beethovens Tod in Bonn und mit einem Ablassbrief für das Benediktinerinnenkloster in Vilich aus dem Jahr 1329. Frau Dr. Leiverkus hat in ihrer bisherigen Wirkungszeit entscheidende Weichen für die Zukunftsfähigkeit des Stadtarchivs im Bereich analoge und digitale Schriftgutverwaltung sowie der Sicherung der laut Archivgesetz NRW aufbewahrungspflichtigen Unterlagen und Kulturguts gestellt.