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Bundesstadt Bonn

Ein offenes Ohr für die Bonner Wirtschaft

Über den Sommer besucht Oberbürgermeisterin (OB) Katja Dörner Bonner Unternehmen unterschiedlicher Branchen, um ins Gespräch zu kommen. Die OB startete mit Juwelier Kersting, Sanitär Küpper und Lehmanns Gastronomie.

Die Sommerzeit nutzt Oberbürgermeisterin Katja Dörner, um verschiedene Bonner Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen zu besuchen. Vor Ort möchte die OB, begleitet von der Bonner Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe, im direkten Gespräch mit den Unternehmerinnen und Unternehmern hören, welche Themen die Betriebe herausfordern und wo die Stadtverwaltung gegebenenfalls unterstützen kann.

„Diese persönlichen Treffen ermöglichen den direkten Dialog und weiten den Blick auf die Situation der Unternehmen. Was brauchen sie, was können wir als Stadtverwaltung anbieten? So können wir gezielte Unterstützungsmaßnahmen durch das Amt für Wirtschaftsförderung entwickeln“, betont Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Zudem stärke das gegenseitige Kennenlernen die enge Bindung und das Vertrauen zwischen der Stadt Bonn und den ansässigen Unternehmen. „Der Austausch über aktuelle Projekte, Herausforderungen und Innovationspläne schafft eine inspirierende Plattform für die Förderung von unternehmerischer Kreativität und Wachstum. Es ist mir wichtig, ein offenes Ohr für Handel, Handwerk und Unternehmen zu haben, damit wir gemeinsam aktiv die wirtschaftliche Zukunft der Stadt gestalten und Impulse für eine gute und nachhaltige Entwicklung setzen können“, so die OB weiter.

Traditionsreiches Familienunternehmen bei Juwelier Kersting

Katja Dörner lässt sich von Thomas und Gabriele Kersting einige Schmuckstücke zeigen.

Den Auftakt der Unternehmensbesuche machte das Treffen am Mittwoch, 10. Juli 2024, bei Juwelier Kersting in der Sternstraße. Die Geschäftsführer*innen Gabriele und Thomas Kersting empfingen die OB und die Wirtschaftsförderin. Im Jahr 1920 wurde das Unternehmen in Koblenz gegründet. Der heutige Geschäftsführer Thomas Kersting führt das Unternehmen in dritter Generation und vollzog gemeinsam mit seiner Frau Gabriele Kersting den Umzug nach Bonn. Seit mehr als 30 Jahren besteht das Familienunternehmen nun am Standort Bonn und beschäftigt derzeit zehn Mitarbeiter*innen im Handel mit Uhren und Schmuck sowie für Goldschmiede- und Uhrmacherhandwerksarbeiten. Mit Maximilian Kersting und Stefanie Kersting steht die vierte Generation bereits fest. Ab dem Jahr 2025 plant das Unternehmen auch als Ausbildungsbetrieb an den Start zu gehen.

Nachhaltigkeit im Handwerk beim Unternehmen Josef Küpper

Geschäftsführerin Vera Küpper-Racke und OB Katja Dörner im Ausstellungsraum.

Wie Nachhaltigkeit und Handwerk zusammengehen, darüber informierte sich die Oberbürgermeisterin am Tag darauf, Donnerstag, 11. Juli 2024, bei der Firma Josef Küpper Söhne GmbH in Friesdorf. Geschäftsführer Peter Küpper, der das Unternehmen in dritter Generation führt, und seine Tochter Vera Küpper-Racke, die seit 2022 die Geschäftsführung verstärkt, hießen Katja Dörner zu einer Führung durch Werkstatt und Lager sowie anschließendem Gespräch willkommen. 

Das Unternehmen für die Planung und den Bau von Bädern, die Installation moderner Heizungsanlagen sowie der dazugehörige 24-Stunden-Kundendienst für Sanitär und Heizung wurde 1919 in Bad Godesberg gegründet und ist heute in Bonn an zwei Standorten – neben Bad Godesberg auch in Beuel - vertreten. Der heutige Geschäftsführer Peter Küpper realisierte 2021 mit dem Umzug des dritten Firmensitzes von Bonn-Ippendorf nach Meckenheim in den „Unternehmerpark Kottenforst“ die bundesweit erste Gewerbeimmobilie, die sich mit Hilfe von selbst produziertem, grünem Wasserstoff völlig autark mit Wärme, Kälte und Strom versorgt. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 115 Mitarbeitende, davon 18 Auszubildende. Zum neuen Ausbildungsjahr kommen weitere sieben Auszubildende dazu. 

Das Unternehmen Küpper erhielt bereits verschiedene Auszeichnungen, unter anderem 2022 den „Best of SHK Award 2022 für das Handwerk“ für den unternehmerischen Weitblick und das Energie-Konzept am Standort Meckenheim, war 2022 Gesamtsieger beim regionalen Mittelstandswettbewerb „Ludwig“ der Handwerkskammer Köln, der IHK Bonn/Rhein-Sieg und SC Lötters sowie Preisträger im Unternehmenswettbewerb „NRW-Wirtschaft im Wandel“ als eines von neun herausragenden Unternehmen, die den Strukturwandel des Bundeslandes hin zu einem zukunftsstarken Wirtschaftsstandort in vorbildlicher Weise symbolisieren. Zudem erhielt der Betrieb den „Energy Efficiency Award 2022“ von der Deutschen Energie-Agentur GmbH in der Kategorie „Think Big! Komplexe Energiewendeprojekte“.

Regionale Produkte bei Lehmanns Gastronomie

Stefan Lehmann mit Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe und OB Katja Dörner bei der Probeverkostung.

Einen Einblick in die Catering-Branche erhielt Oberbürgermeisterin Katja Dörner am Freitag, 12. Juli 2024, bei Lehmanns Gastronomie GmbH in Dransdorf. Dort kam sie mit den Geschäftsführern Günther und Stefan Lehmann ins Gespräch. Das Unternehmen beliefert Kitas, Grund- und weiterführende Schulen sowie Senioren-Einrichtungen mit Essen und bietet auch Gemeinschafts-, Krisen- und Notfallverpflegung an. 2005 gründeten Vater Günther und Sohn Stefan Lehmann die Lehmanns Gastronomie GmbH. Günther Lehmann übernahm als gelernter Koch und Wirtschaftsleiter die Bereiche Einkauf und Produktion, während Stefan Lehmann als Systemgastronom und Verpflegungswirt für den kaufmännischen Bereich zuständig ist. Mit Ausbau der Ganztagsschulen 2006 beschlossen beide Geschäftsführer, sich auf die Verpflegung von Kindern und Jugendlichen zu spezialisieren. Zurzeit werden mehr als 200 Kunden mit mehr als 8.000 Essen täglich verpflegt. 

Im Jahr 2010 baute Lehmanns seine erste eigene Großküche im Bonner Gewerbegebiet, in der ausschließlich Speisen für die klassische Warmverpflegung hergestellt werden. 2018 folgte der Bau der in der Region größten EU-zugelassenen Küche für die Herstellung von so genannten Cook & Chill-Speisen, die nach dem Kochen sofort heruntergekühlt werden. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 210 Mitarbeitende, davon zwei Auszubildende. Ab August werden drei weitere Auszubildende eingestellt. 

Bei der Zubereitung der Speisen werden möglichst regionale Lebensmittel genutzt. Zudem engagiert sich das Unternehmen im Thema Nachhaltigkeit. So installierte Lehmanns bereits Photovoltaikanlagen auf die Firmengebäude, nutzt E-Fahrzeuge, schaffte Einwegverpackungen ab und rückte die pflanzenbasierte Ernährung stärker in den Fokus. Eine eigene Kleinstbiogasanlage für Essensreste befindet sich in der Planung und soll 2025 Jahr einsatzbereit sein. Bereits 2008 erfüllte das Unternehmen die strengen Anforderungen der EG-Öko-Basisverordnung und wurde Bio-zertifiziert. Im Jahre 2017 wurde Lehmanns mit dem „Frankfurter Preis“ ausgezeichnet, der in der Food-Service-Branche als bedeutendste Auszeichnung gilt. Weitere Auszeichnungen sind der Gastro-Stern sowie GV Manager des Jahres.

Der Service der Wirtschaftsförderung

Regelmäßige Unternehmensbesuche durch die Oberbürgermeisterin sind essenzielle Bestandteile einer erfolgreichen Wirtschaftsförderungsstrategie, die das Amt für Wirtschaftsförderung Bonn aktiv verfolgt und fördert. Weitere Besuche über den Sommer sind bei den Unternehmen SGL Carbon, Conet und Lean IX geplant. 

Kernaufgaben der Wirtschaftsförderung sind die Unterstützung von bestehenden Firmen und die Ansiedlung von neuen Unternehmen. Zentrale Anlaufstelle für Bestands- und ansiedlungswillige Unternehmen ist das Service Center Wirtschaft der Stadt Bonn. Mit verschiedensten Angeboten unterstützt es kleine, mittelständische und große Betriebe aus den Bereichen Dienstleistung, Produktion, Handwerk und Handel in allen betrieblichen Belangen bei der Bestandssicherung und Expansion.

Zu den vielfältigen Serviceleistungen der Unternehmensbetreuung gehören beispielsweise die Unterstützung von Unternehmen bei der Lösung umwelt- und gewerberechtlicher Problemstellungen über die Vorklärung baurechtlicher Fragen bis hin zur Unterstützung von Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Standortbedingungen. Sie bündelt und koordiniert Verwaltungsabläufe, begleitet das Unternehmen auf Wunsch bis zur Umsetzung einer Maßnahme und bietet somit Service aus einer Hand. Im Jahr 2022 hat die Wirtschaftsförderung 374 betriebsbetreuende Maßnahmen und Beratungen für ansässige Bonner Unternehmen durchgeführt sowie 131 Ansiedlungs- und Investitionsvorhaben betreut.