„Die Bonnerinnen und Bonner haben seit Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine große Solidarität gezeigt. Deshalb bin ich optimistisch, dass wir für diese Solidaritätspartnerschaft mit Cherson eine gute Basis haben, in die wir die Bürger*innen eng einbeziehen werden“, ist Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner überzeugt. „Da es sich bei Cherson um eine Frontstatt handelt, wird uns die Zusammenarbeit sicherlich vor besondere Herausforderungen stellen, dies darf aber gerade nicht dazu führen, keine Unterstützung zu leisten“, so Katja Dörner.
Gute Kontakte von Bonn nach Cherson
Es bestehen bereits gute Kontakte von Bonn nach Cherson. So hatten beispielsweise im August 2022 der Landrat der Region Cherson und der Präsident der Landesversammlung der Cherson Oblast auf Einladung der Initiative „Solidarität Bonn Ukraine“ (SoliBU) die Oberbürgermeisterin im Stadthaus besucht. Hilfstransporte für Cherson sind von in Bonn lebenden Ukrainerinnen und Ukrainern sowie Geflüchteten aus der Ukraine organisiert worden.
Die Stadt Cherson hat sich in einem Schreiben kurz vor Weihnachten, das der Stadt über das ukrainische Generalkonsulat in NRW Mitte Januar zugeleitet wurde, an die Bonner Oberbürgermeisterin mit der Bitte um Unterstützung und dem Wunsch nach Aufbau städtepartnerschaftlicher Beziehungen gewandt. Die Solidaritätspartnerschaft wird beispielsweise ermöglichen, Fördermittel für kommunale Wiederaufbauprogramme zu beantragen und auch die Arbeit der vielen Menschen, Organisationen und Institutionen, die In Bonn Hilfe für die Ukraine leisten, weiter zu unterstützen.
„Runder Tisch“ mit Bürger*innen
Der Rat beauftragte die Oberbürgermeisterin, die Solidaritätspartnerschaft zu begründen. Näheres wird durch einen Kooperationsvertrag (Letter of Intent) festgelegt. In den Aufbau und die Ausgestaltung der Solidaritätspartnerschaft wird auch die Bonner Bürgerschaft einbezogen werden. Hierzu wird die Verwaltung zu einem „Runden Tisch“ einladen.
Die Stadt Cherson
Die südukrainische Stadt Cherson mit ihren rund 290.000 Einwohner*innen (Stand im Jahr 2021) wurde direkt zu Beginn des Angriffskrieges Russlands schweren Gefechten unterzogen und im März 2022 vom russischen Militär eingenommen. Tausende Menschen sind daraufhin aus Cherson geflohen. Im September 2022 startete das ukrainische Militär eine Gegenoffensive - und es gelang, die Stadt von russischer Besetzung zu befreien. Der russische Angriff hat zu schweren Zerstörungen u.a. der Infrastruktur wie Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Energieversorgung geführt. Aktuell steht Cherson unter militärischer Verwaltung.