Wir verwenden Cookies, um Ihnen die optimale Nutzung von www.bonn.de zu ermöglichen. Für den Betrieb der Seite werden technisch notwendige Cookies gesetzt. Darüber hinaus können Sie Cookies für Statistikzwecke zulassen und uns so dabei unterstützen, die Bedienfreundlichkeit der bonn.de stetig zu verbessern. Sie können die Datenschutzeinstellungen jederzeit anpassen oder allen Cookies direkt zustimmen.
Robert Schumann ist neben Ludwig van Beethoven der zweite weltberühmte Musiker und Komponist, der den Ruf der Musikstadt Bonn begründet. Seine Frau Clara - ebenfalls eine bekannte Komponistin und berühmte Pianistin - ist mit ihm auf dem Alten Friedhof in einem Ehrengrab beigesetzt.
Musik ist die höhere Potenz der Poesie.
Robert Schumann
Ab dem Frühjahr 1854 verbrachte Schumann seine letzten Lebensjahre in einer Nervenheilanstalt in Endenich, wo er nach quälender Krankheit am 29. Juli 1856 starb. Robert Schumann ist auf dem Alten Friedhof in Bonn beerdigt und erhielt auf Veranlassung des damaligen Oberbürgermeisters Leopold Kaufmann ein Ehrengrab. Dort wurde auch seine Frau Clara beigesetzt, die 1896, also 40 Jahre nach ihm, verstorben ist. Ein kunstvoller Grabstein wurde rund 25 Jahre nach dem Tod Robert Schumanns enthüllt.
Exponate im Stadtmuseum Bonn, im Stadtarchiv Bonn sowie vor allem zwei kleine als Gedenkräume eingerichtete Patientenzimmer im Schumannhaus (der früheren Heilanstalt) erinnern an das Musikerehepaar. Seit 1998 würdigt jährlich das Schumannfest das künstlerische Schaffen von Robert und Clara Schumann. Das Stadtmuseum Bonn erinnert mit Veranstaltungen sowie einer Reihe von renommierten Ausstellungen und Publikationen an die beiden Musiker. 2005 wurde das Stadtmuseum Bonn vom Staatsminister für Kultur und Medien mit der Projektleitung des alle nationalen und internationalen Einrichtungen und Veranstalter einschließenden Schumann-Netzwerks beauftragt.
Den Anlass für einen ersten Kontakt Robert Schumanns zu Bonn gab übrigens Ludwig van Beethoven: Schumann unterstützte 1836 mit einem flammenden Appell in der von ihm herausgegebenen "Neuen Zeitschrift für Musik" den Spendenaufruf für das Beethovendenkmal auf dem Bonner Münsterplatz. Sein Versuch, durch die Herausgabe einer eigenen Komposition einen finanziellen Beitrag zu leisten, scheiterte jedoch am Desinteresse des Verlegers und gesundheitliche Gründe hielten Schumann 1845 vom Besuch des ersten Beethovenfestes ab.
Vita Robert Schumann
Robert Schumann wird am 8. Juni 1810 in Zwickau geboren und stirbt am 29. Juli 1856 in Endenich (heute Bonn-Endenich). Er war verheiratet mit der Pianistin und Komponistin Clara Schumann geb. Wieck.
Bereits mit sieben Jahren erhält Robert Schumann, das jüngste von fünf Kindern, Klavierunterricht. Von 1820 bis 1828 besuchte er das Lyzeum, wo er einen literarischen Verein gründet und auch erste literarische Versuche unternimmt.
Von 1828 bis 1830 studiert er Jura in Leipzig und Heidelberg, widmet sich aber vorwiegend der Musik und beginnt zu komponieren. Klavierunterricht erteilt ihm zu dieser Zeit Friedrich Wieck, der Vater seiner späteren Frau.
1831 beginnt er seine musikschriftstellerische Tätigkeit. Im Jahr darauf beendet eine Fingerlähmung seine pianistische Karriere, gleichwohl kommen seine Kompositionen erstmals zur Aufführung.
Im Jahr 1834 gründet Schumann die "Neue Zeitschrift für Musik", er fungiert als Redakteur und Herausgeber.
Im Frühjahr 1840 wird Robert Schumann an der Universität Jena in absentiam zum Dr. phil. promoviert. Gegen den Widerstand seines zukünftigen Schwiegervaters Friedrich Wieck heiratet Robert Schumann am 12. September 1840 Clara Wieck. Die Eheschließung muss sich das Paar gerichtlich erzwingen. Die beiden bekommen acht Kinder, von denen der älteste Sohn Emil noch als Baby stirbt.
1843 wurde Robert Schumann an das Leipziger Konservatorium berufen; 1844 kam er als Chorleiter nach Dresden; im Herbst 1850 wurde er Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf.
In all diesen Jahren komponiert Robert Schumann und unternimmt verschiedene Konzertreisen. Allerdings ist er auch immer wieder gesundheitlich beeinträchtig, was ihn 1854 zu einem Aufenthalt in einer privaten Nervenheilanstalt in Endenich zwingt; das Gebäude ist heute das Bonner Schumannhaus.
Robert Schumann stirbt am 29. Juli 1856 in Endenich und wird in einem Ehrengrab auf dem Alten Friedhof in Bonn beigesetzt, in dem 40 Jahre später auch seine Frau ihre letzte Ruhe findet.
Vita Clara Schumann geb. Wieck
Clara Josephine Wieck wird am 13. September 1819 in Leipzig geboren und stirbt am 20. Mai 1896 in Frankfurt am Main. Sie war verheiratet mit dem Pianisten und Komponisten Robert Schumann.
Bereits im Alter von fünf Jahren erhält Clara Klavierunterricht von ihrem Vater, dem Musikpädagogen Friedrich Wieck; mit zehn Jahren unterrichtet Clara ihren Bruder Alwin.
In den folgenden Jahren komponiert Clara Wieck und veröffentlicht ihre Kompositionen. Auf ihren Konzertreisen, die sie auch ins Ausland führen, begegnet sie Persönlichkeiten wie Goethe, Chopin oder Heine.
Bereits 1830 lernt sie Robert Schumann kennen, der sich als Klavierschüler ihres Vaters im Hause Wieck aufhält.
Auch nach ihrer Heirat im Jahr 1840 komponiert Clara Schumann und geht auf Konzertreisen, z. B. nach Russland, England, Holland.
Nach dem Tod ihres Mannes veröffentlicht sie nur noch wenige Kompositionen. Ihre Konzerttätigkeit hingegen bleibt unverändert: sie reist nach Paris, absolviert eine erfolgreiche Russlandreise sowie ihre zweite Englandtournee.
1878 übernimmt die berühmte Pianistin als erste Frau eine Dozentenstelle am Dr. Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt/Main und lässt sich dauerhaft in Frankfurt nieder.
Ab 1879 schränkt Clara Schumann ihre Konzerttätigkeit ein. Sie arbeitet an der Kritischen Gesamtausgabe von Robert Schumanns Werken. Im Jahr 1886 erscheinen die von ihr herausgegebenen Jugendbriefe Robert Schumanns.
Für ihre künstlerische Tätigkeit erhält Clara Schumann diverse Auszeichnungen, u. a. die Goldene Medaille für Kunst vom König von Bayern und die Ehrenmitgliedschaft der Royal Academy for Music.
Ihren letzten öffentlichen Auftritt hat Clara Schumann am 12. März 1891 in Frankfurt/Main; 1892 gibt sie ihre Hochschulstelle auf.
Am 20. Mai 1896 stirbt Clara Schumann und wird neben ihrem Mann auf dem Alten Friedhof in Bonn beigesetzt.
Schumannhaus Bonn
Im Haus Sebastianstraße 182 in Bonn-Endenich, einer Heil- und Pflegeanstalt, verbrachte der Komponist Robert Schumann seine letzten Lebensjahre. Das ehemalige Sanatorium und heutige Schumannhaus, 1790 vom kurfürstlichen Hofkammerrat Kaufmann als Landsitz erbaut, beherbergt in den Schumann-Gedenkzimmern Dokumente, Bilder und Briefe des berühmten Künstlerehepaares Robert und Clara Schumann und aus deren Freundeskreis.
Im Schumannhaus finden regelmäßig Konzerte statt, die besonders die Klavier- und Kammermusik Schumanns pflegen.
In der im Haus untergebrachten städtischen Musikbibliothek gibt es unzählige Bücher, Noten und Tonträger. Die Musikbibliothek unterhält Kooperationsverträge mit Schulen und bietet viele Angebote speziell für Kinder.
1982 wurde in Bonn eine Bürgerinitiative für den Erwerb des Schumannhauses durch die Stadt Bonn gegründet. Der so entstandene Verein Schumannhaus Bonn hat sich seither die Pflege des Andenkens und des Werkes Robert Schumanns in seinem Sterbehaus zur Aufgabe gemacht. Der Verein versteht sich insbesondere als Interessenvertretung aller Belange dieses Hauses gegenüber der Stadtverwaltung, den politischen Parteien und der Öffentlichkeit.
Das von Markus Schuck geleitete und mit Andreas Etienne initiierte Bonner Schumannfest wurde 1998 unter dem Titel "Endenicher Herbst" ins Leben gerufen und widmet sich im Schwerpunkt der Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Seit 2013 wird das zweiwöchige Festival im Mai oder Juni veranstaltet.
Adolf von Donndorf (1835 - 1916) wurde mit der Gestaltung eines Grabmals für Robert Schumann beauftragt. Die Ausführung übernahm sein Schüler Wilhelm Rösch, ein württembergischer Bildhauer, in den Jahren 1878/79.
Die Mittel für das aus carrarischem Marmor erschaffene Denkmal kamen durch ein großes Schumannfest im Jahre 1873 sowie zahlreiche Spenden zusammen.
Am 2. Mai 1880 wurde das Grabmal in Gegenwart von Clara Schumann und ihren Kindern auf dem Alten Friedhof in Bonn feierlich enthüllt. 1896 starb Clara Schumann in Frankfurt, wurde aber ihrem Wunsch gemäß neben ihrem Mann in Bonn beigesetzt.
Die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs sorgt jährlich zu Beginn des Winters dafür, dass das Grabmal sorgsam mit Planen verhüllt und so geschützt wird. Eine Folie mit dem farbigen Abbild des Grabmals wird davor befestigt, um den Besuchern einen Eindruck des Kunstwerks geben zu können.
Zu Ehren des 150. Todestages von Robert Schumann stiftete die Stiftung Kunst der Sparkasse Bonn dem Schumannhaus Bonn eine in Bronze gegossene Büste des Künstlers.
Sie wurde von dem österreichischen Bildhauer und Maler Alfred Hrdlicka (1928 - 2009) gefertigt und am 29. Juli 2006 vor dem Bonner Schumannhaus in der Sebastianstraße 182 enthüllt.
Schumann-Netzwerk und Schumann-Portal
Mit Blick auf die Robert-Schumann-Jubiläumsjahre 2006 (150. Todestag) und 2010 (200. Geburtstag) wurde im Herbst 2005 ein Schumann-Netzwerk ins Leben gerufen.
Auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung des seinerzeitigen Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien wurden in Bonn zusammen mit Dr. Ingrid Bodsch, der Direktorin des Stadtmuseums Bonn, und des damaligen Bonner Kulturdezernenten die ersten Fäden hierfür geknüpft. Als Gründungsmitglieder waren das Stadtmuseum Bonn, dem die Projektleitung obliegt, sowie diverse Einrichtungen der Schumann-Städte Zwickau, Leipzig, Düsseldorf und Bonn vertreten. In der Zwischenzeit wurden weitere Schumann-Orte in das Netzwerk einbezogen.