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Der Krieg ist vorbei. Alkmene wartet in Theben auf die Rückkehr ihres frisch angetrauten Gatten, des ruhmreichen Feldherrn Amphitryon. Stattdessen erscheint jedoch Jupiter bei ihr, der höchste Gott und oberste »Womanizer«. Er hat die schöne junge Frau zu einem weiteren Ziel seiner Verführungskünste erklärt und zu diesem Zweck die Gestalt ihres Ehemannes angenommen. Beide erleben eine leidenschaftliche Liebesbegegnung miteinander. Als Nebenbuhler, ausgestattet mit göttlicher Macht, hat Jupiter vorausschauend seinen Boten Merkur zur Nacht ausgesandt, um diese für das ersehnte Schäferstündchen zu verlängern. Als am nächsten Morgen dann der echte Amphitryon auftaucht und Alkmene ihm von der vermeintlich gemeinsam durchlebten Nacht erzählt, fühlt dieser sich von seiner Frau betrogen und sie sich von ihm beleidigt. Nichts ist so, wie es sein sollte. Nichts ist so, wie es zu sein scheint. Gleichzeitig ärgert der Götterbote Merkur Amphitryons Diener, Sosias, indem er sich in diesen verwandelt und ihm seine Existenz streitig macht. Allerdings ist Sosias‘ Ehefrau Cléanthis streitlustig und wehrt alle Annäherungsversuche des falschen Mannes ab. Jupiter erscheint Alkmene erneut in der Gestalt ihres Gatten, will nun aber von ihr nicht als Ehemann, sondern als Liebhaber geliebt werden. Diese und andere verwirrende Begegnungen erzeugen ein Identiätslabyrinth voller Täuschungen und Missverständnisse und führen so manchen und so manche an den Rand des Verstandes und zu Zweifeln an der eigenen Existenz. Molières Komödie ist ein raffiniertes Spiel um Schein und Sein, bei dem am Schluss niemand unversehrt bleibt.
Martin Laberenz war Regieassistent am Schauspielhaus Bochum und am Thalia Theater in Hamburg, wo er auch seine ersten eigenen Regiearbeiten realisierte. Nachdem er als Hausregisseur an der »Skala« des Centraltheaters Leipzig engagiert war, arbeitet er seit 2012 als freier Regisseur, u. a. am Wiener Burgtheater, Deutschen Theater Berlin, Theater Basel und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Nach FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE von Erich Kästner ist AMPHITRYON nach Molière seine zweite Arbeit am Theater Bonn.