Ernst Moritz Arndt wird am 26. Dezember 1769 in Groß Schoritz auf Rügen als schwedischer Untertan geboren; er stirbt am 29. Januar 1860 in Bonn.
Als 17-Jähriger zieht er mit seiner Familie auf das pommersche Festland, besucht das Gymnasium in Stralsund und beginnt 1791 ein Theologiestudium an der Universität Greifswald, das er 1796 beendet. Er wird Hauslehrer der Familie des Pfarrers Ludwig Gotthard Kosegarten in Altenkirchen auf Rügen und entscheidet sich gegen eine geistliche Laufbahn.
Nach einer ausgedehnten Reise durch Deutschland, Ungarn, Italien und Frankreich (1798/99) legt Arndt im März 1800 sein Examen an der Philosophischen Fakultät ab und heiratet Charlotte Quistorp, die nach der Geburt des gemeinsamen Kindes stirbt. 1801 wird Arndt Dozent und 1806 außerordentlicher Professor an der Universität Greifswald. In der Zwischenzeit erscheint seine erste politische Publikation, in der er sich gegen die noch praktizierte Leibeigenschaft in Pommern und Rügen wendet. 1806 flieht Arndt vor den napoleonischen Truppen ins schwedische Mutterland, wo der erste Teil seiner vierbändigen Schrift "Geist der Zeit" veröffentlicht wird, in der er seine politischen Vorstellungen von der Einheit Deutschlands formuliert und eine Abkehr von der profranzösischen Politik fordert; eine Schrift, die ihm zu Bekanntheit und Anerkennung in weiten Kreisen des deutschen Sprachraums verhilft. 1810/11 nimmt er noch einmal vorübergehend seine Lehrtätigkeit in Greifswald wahr, ehe er 1812 über Berlin, Breslau und Prag nach Russland flieht, wo er im August 1812 auf den Freiherrn vom Stein trifft und dessen Mitarbeiter wird.
In den folgenden Jahren erscheinen Arndts extrem nationale, vom Hass auf Napoleon und alles Französische geprägte Schriften. Seine Texte aus diesen Jahren gelten als wichtiger Antrieb für die anti-napoleonischen Befreiungskriege. "Der Rhein. Teutschlands Strom, aber nicht Teutschlands Gränze" oder "Was ist des Teutschen Vaterland?" gehören zu den Bekanntesten. 1817 heiratet Arndt in zweiter Ehe Anna Maria Schleiermacher, mit der er sieben Kinder haben wird. Im August 1818 wird er zum Professor der Neueren Geschichte an der am 18. Oktober 1818 eröffneten Bonner Universität ernannt. 1819 bezieht die Familie das neuerbaute Haus an der heutigen Adenauerallee.
1820 wird Arndt suspendiert, da er nachdrücklich die deutsche Einheit und eine Verfassung eingefordert hatte. Erst 1840, mit der Thronbesteigung König Friedrich Wilhelms IV., erfolgt Arndts Rehabilitierung; er wird im gleichen Jahr Rektor seiner Universität. 1848 wird er in die in der Frankfurter Paulskirche tagende Deutsche Nationalversammlung gewählt, deren Alterspräsident er ist. Im März 1854 legt er seine Professur an der Universität Bonn nieder. Er stirbt hochgeehrt und hochgeachtet in seinem Haus am Rhein.
In seinen letzten Lebensjahrzehnten und auch noch bis in die 1960er Jahre galt Arndt als großer Patriot und Freiheitskämpfer. In den letzten Jahrzehnten wird zunehmend seine polemische und zum Teil herabwürdigende Haltung gegen Fremde, insbesondere gegen Franzosen und Juden betont.